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Die ProSiebenSat.1 Media AG schließt eine Totalabschreibung ihres Engagements bei dem Internet-Händler Letsbuyit.com nicht aus, sieht aber keine Auswirkung auf ihre Gewinnprognosen. "Wenn Letsbuyit in Konkurs geht, müssten wir wohl total abschreiben", sagte eine ProSieben-Sprecherin am Dienstag in Unterföhring bei München. An der Ergebnisprognose des Fernsehunternehmens würde dies aber nichts ändern, fügte sie hinzu. Gute Idee Derzeit könne ProSieben noch keinen Abschreibungsbedarf erkennen. Zumindest die noch für Jänner geplanten Gespräche von Letsbuyit mit Investoren müssten abgewartet werden. "Im Moment hoffen wir, dass sich noch etwas machen lässt." ProSieben sehe weiter die gute Idee hinter Letsbuyit. ProSieben hatte sich Mitte 1999 noch vor dem Börsengang von Letsbuyit.com an dem Unternehmen mit 25,1 Prozent beteiligt. Bei dessen Gang an den Neuen Markt war der Anteil auf 16,9 Prozent verwässert. Damit ist ProSiebenSat.1 jedoch immer noch größter Einzelaktionär. Zum Emissionspreis von 3,50 Euro wäre der Anteil rund 30 Millionen Euro (413 Mill. S) wert gewesen. ProSieben war vorbörslich nach eigenen Angaben aber wesentlich günstiger eingestiegen. Die Aktien von Letsbuyit waren am Dienstag zeitweise auf 0,40 Euro abgestürzt, nachdem das Unternehmen einen Zahlungsaufschub nach niederländischem Recht beantragt hatte. Am frühen Abend notierte das Papier bei 0,52 Euro und damit um 58 Prozent niedriger als am Donnerstag vor Silvester. ProSiebenSat.1, die im August aus der Fusion der TV-Sender ProSieben und Sat.1 entstanden war, rechnet nach Abzug der Verschmelzungskosten für das Jahr 2000 nach früheren Angaben mit einem knapp zweistelligen Wachstum des Vorsteuerergebnisses. Die von der Kirch Gruppe beherrschten Unternehmen ProSieben und Sat.1 hatten 1999 zusammen pro-forma 388 Millionen DM (198 Mill. Euro/2,73 Mrd. S) vor Steuern verdient. (APA)