Wien/Salzburg - Mit Beginn des laufenden Studienjahres wurden mit den Studienrichtungen Sinologie an der Uni Wien und Biologie an der Uni Salzburg erstmals in Österreich Bakkalaureats-Studien angeboten. Das Interesse an den neuen sechssemestrigen Kurzstudien hält sich aber in Grenzen. In beiden Studienrichtungen gab es bei der Zahl der Studienanfänger leichte Rückgänge gegenüber den Vergleichszahlen für das Diplomstudium im Jahr davor, wie die nun vorliegenden Studentenzahlen zeigen. An der Uni Wien haben im Wintersemester 1999/2000 83 Studenten ein Diplomstudium Sinologie begonnen. Nach der Umwandlung dieser Studienrichtung in ein Bakkalaureat-Studium ging die Zahl der Studienanfänger im Wintersemester 2000/01 auf 66 zurück. Ähnlich das Bild an der Uni Salzburg: Dort hatten im Vorjahr 181 Studierende ein Diplomstudium Biologie begonnen, nach der Umstellung auf das Kurzstudium waren es im Wintersemester 2000/01 179. Erich Pilz, Vorsitzender der Studienkommission Sinologie an der Uni Wien, ist trotzdem mit den Studentenzahlen zufrieden. Der Rückgang sei vorwiegend auf ein gesetzliches Problem zurückzuführen. Das Universitätsstudiengesetz erlaube derzeit nämlich bei individuellen Diplomstudien nur die Kombination von zwei Diplomstudien, aber nicht eine von Diplom- und Bakkalaureat-Studium. Bisher hätten aber viele Studierende Handelswissenschaften mit Sinologie kombiniert, was nun nach derzeit gültiger gesetzlicher Lage nicht möglich sei. Eine Sanierung dieses Mankos sei aber bereits weit gediehen, meinte Pilz gegenüber der APA. Dietrich Fürnkranz, Studiendekan an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Salzburg, vermutet, dass sich das neue Bakkalaureat-Studium "noch nicht so recht bis in die Mittelschulen herumgesprochen" habe. Außerdem höre man oft, dass man ja noch nicht wisse, was man mit dieser neuen Qualifikation erreichen könne. "Das ist aber Unsinn", meint Fürnkranz, "denn das Bakkalaureat liegt auf dem Weg zum Magisterstudium, das das alte Diplomstudium ersetzt." Wenn aber jemand vier Semester studiert habe und bemerke, das gewählte Studium sei doch nicht so sein "Brot", der könne nach weiteren zwei Semestern immerhin ein Zeugnis haben. "Und das ist auf alle Fälle besser als ein Abbruch", so Fürnkranz. Er rechnet außerdem noch mit einer größeren Umsteigequote jener, die derzeit schon einige Semester des Diplomstudiums Biologie hinter sich haben und nun auf das Bakkalaureat-Studium umsatteln. (APA)