Sao Paulo - Eine optische Täuschung ist die Ursache für die völlige Verwirrung brasilianischer Libellen, die ihre Eier auf Autodächern statt in Seen ablegen. Für diese Entdeckung erhielten nach Presseberichten vom Dienstag zwei Forscher den Preis der brasilianischen Lackfabrikanten, die seit langem darüber rätseln, wie der Lack von Autos auf mysteriöse Weise zerstört wird. Demnach verwechseln die Tiere den glänzenden Lack von Autos mit der Wasseroberfläche und legen darauf ihre Eier ab. Unter der sengenden Sonne entwickelten die Eier eine Säure, die mit Schwefelsäure vergleichbar sei und Löcher in die Lackschicht fresse. Der Forscher Etelvino Bechara und sein Student Cassius Stevani brauchten zwei Jahre, um dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Inzwischen arbeiten sie an einem Produkt, um die Lackschäden durch die Eier zu vermeiden. Das Phänomen tritt vor allem an grünen, roten, dunkelblauen und schwarzen Autos auf, weil auf diesen die Hitze durch die Sonneneinstrahlung besonders hoch ist. Weniger betroffen sind weiße Fahrzeuge. Der Autohersteller General Motors stellte das Problem vor zwei Jahren in seiner Fabrik in Brasilien fest. Daraufhin wurden die Forscher der Universität Sao Paulo aktiv. Die Paarungszeit der Libellen liegt zwischen März und Mai. Die weiblichen Libellen haben es mit der Eiablage wegen der massiven Werbungsversuche der Männchen immer besonders eilig. Deshalb könne es zu den Verwechslungen kommen, sagten die Forscher.(APA)