In Gabun hat eine Falschmeldung des staatlichen Radiosenders RTG1 über einen vermeintlichen zusätzlichen Neujahrsfeiertag das Land fast völlig lahm gelegt. Wie die Zeitung "L'Union" am Mittwoch berichtete, verwandelte der Scherz einer Nachrichtenmoderatorin von Montagabend die Hauptstadt Libreville am Dienstag in eine Geisterstadt. "Natürlich packten die Einwohner Librevilles die glückliche Gelegenheit beim Schopfe, um ungerechtfertigter Weise den Neujahrstag zu verlängern", schrieb das Blatt. Es berichtete über verwahrloste Verwaltungen und größtenteils geschlossene Geschäfte. Ein Journalist der Zeitung berichtete, sogar im Arbeitsministerium seien die meisten Büros leer geblieben. Nur ein hoher Beamter, einige Berater und die Sekretärin des Ministers seien pflichtbewusst zur Arbeit erschienen. Die Regierung forderte am Mittwoch "unumgängliche Disziplinarmaßnahmen" wegen der "folgenschweren Desinformation". Präsident Omar Bongo hatte in seiner Neujahrsansprache den Wunsch geäußert, seine Landsleute sollten ihre Arbeitsmoral bessern. Nun müssen die Gabuner den zusätzlichen Feiertag abarbeiten: Der Staatschef machte den kommenden Samstag per Dekret zum Arbeitstag im gesamten Staatsgebiet. (APA)