Frankfurt/Main - Die europäischen Währungshüter können das dritte Euro-Jahr gelassen angehen. Die Aussichten bleiben entgegen jüngster Unkenrufe günstig - mit stabilen Preisen, dem Euro im Aufwärtstrend, rückläufigen Ölpreisen und einer nach wie vor robusten Konjunktur. Die Gemeinschaftswährung kostete am Mittwoch 0,9530 US- Dollar - so viel wie zuletzt vor rund einem halben Jahr. Für ein Barrel Rohöl (159 Liter) werden nur noch um die 22 Dollar (23,1 Euro/318 S) bezahlt - nach fast 40 Dollar vor Monaten. Die größten Inflationsrisiken sind damit zunächst gebannt. Nach Einschätzung der Volkswirte am Bankenplatz Frankfurt wird die Spitze der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag bei ihren ersten Beratungen im neuen Jahr daher die Leitzinsen für Euroland unverändert lassen. Einige Ökonomen prognostizieren sogar bereits eine lange Phase "geldpolitischer Ruhe". Zugleich warnen sie vor übertriebenem Konjunkturpessimismus. "Konjunktur wird bald wieder anziehen" "Die Stimmung ist weit schlechter als die Lage", sagte der Dresdner Bank-Ökonom Rolf Schneider am Mittwoch in Frankfurt. Szenarien einer deutlich schwächeren Weltwirtschaft oder gar Angst vor einer Rezession in der wichtigsten Volkswirtschaft USA seien stark überzogen. "Wir denken, dass die Konjunktur bald wieder anzieht. Unser Bild ist auch nicht die harte Landung in den USA." Der Chefvolkswirt der DG Bank, Michael Heise, ist auch davon überzeugt, "dass sich das Wachstum schon bald wieder verstärkt". (APA/dpa)