Der Druck auf den umstrittenen Generaldirektor des öffentlich-rechtlichen Fernsehens CT, Jiri Hodac, hat am Mittwoch weiter zugenommen. Kulturminister Pavel Dostal kündigte am Abend eine Strafanzeige gegen Hodac an, nachdem dieser ein angeblich illegal ausgestrahltes Gespräch mit Dostal kurzerhand unterbrechen ließ. Auch das höchste sozialpolitische Gremium des Landes, die "Dreiergruppe" mit Vertretern der Gewerkschaft und der Regierung, forderte Hodac am Abend zum Rücktritt auf. TV-Gewerkschafter fordern Abberufung von Hodac: "Korrigieren Sie die Situation" Die Gewerkschaftsorganisation des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehens (CT) fordert die Abberufung des CT-Generaldirektors Jiri Hodac sowie den Rückritt des vom Parlament gewählten CT-Rates, der Hodac im Dezember in diese Funktion ernannt hat. Diese Forderungen haben die Gewerkschafter am Mittwoch in einem Aufruf an das Abgeordnetenhaus veröffentlicht, der als ganzseitiges Zeitungsinserat veröffentlicht wurde. Die Wahl von Hodac sei "illegal" und bei der Wahl des CT-Rates sei gegen das Rundfunkgesetz verstoßen worden, steht weiters in dem Appell. "Wir appellieren an Sie" "Wir appellieren an Sie: Korrigieren Sie die Situation, solange noch Zeit ist", fordert die CT-Gewerkschaftsorganisation. Die streikenden Redakteure werfen Hodac große politische Nähe zu Parlamentspräsident Vaclav Klaus vor und fordern seinen Rücktritt. Der 53-Jährige war vor zwei Wochen vom parteipolitisch dominierten CT-Rat berufen worden. Hodac hatte am Abend ein "Streik-Programm" rebellierender Redakteure abbrechen lassen, in dem Kulturminister Dostal zur Krise Stellung nehmen wollte. Damit habe der CT-Direktor der Öffentlichkeit Informationen vorenthalten, sagte Dostal der Nachrichtenagentur CTK. (APA)