Wien - Ein Wiener Straßenbahnfahrer hatte sich wegen Verführung Jugendlicher vor einem Schöffensenat im Straflandesgericht zu verantworten. Der 45-Jährige hatte sich vor allem für Buben in seiner Nachbarschaft interessiert.Jugendlicher leidet an psychologischen Spätfolgen Er sei nicht vorrangig am Sexuellen interessiert gewesen, betonte der Angeklagte: Mit einem 14 Jahre alten Jugendlichen fuhr er in Urlaub, dort sei es auch zu sexuellen Übergriffen gekommen "Ich wollte ihm eine Freude machen. Ich wollte ihm ermöglichen, was sich seine Familie finanziell nicht leisten hat können." Der betroffene Bub leidet laut einem psychologischen Gutachten an den "Spätfolgen" und ist in seiner sexuellen Entwicklung gehemmt. Ein Kind missbrauchte der Strassenbahner vermutlich seit es sieben Jahre alt war über zehn Jahre lang. Laut Anklage lernte er den aus desolaten familiären Verhältnissen stammenden Knaben als Siebenjährigen kennen. Er bot ihm an, ihn doch zu besuchen, wenn es zu Hause Probleme gäbe. Da die Ehe der Eltern zerrüttet war und Streitereien auf der Tagesordnung standen, nahm der Bub das Angebot dankbar an. Fortan kam es mehrmals monatlich in der Wohnung des Gemeindebediensteten zu sexuellen Handlungen. Angeklagter bestreitet den Tatzeitraum Der Angeklagte bestreitet jedoch den inkriminierten Tatzeitraum: Er habe den Burschen erst mit 14 zum ersten Mal gesehen. Nachdem er sich befriedigt hatte, pflegte er diesem jeweils mehrere 100 Schilling zu geben. "Nicht wegen dem Sexuellen. Er hat mir einfach Leid getan. Die Kinder sind mir ans Herz gewachsen", erklärte der 45-Jährige dem Gericht. Zusätzlich soll er sich auch an zwei Mädchen vergangen haben, indem er sie an den Geschlechtsteilen betastete bzw. massierte. "Das war nicht sexuell motiviert! Ich war ja angezogen und so", meinte der Täter. Zur Einvernahme der Kinder wurde die Verhandlung auf Ende Februar vertagt. (APA)