Bonn - Der Eingriff des Menschen in die Natur drohen das natürliche Gleichgewicht nachhaltig zu zerstören, wie am Rande der UNO-Wüstenkonferenz in Bonn ist bekannt wurde. Über Peking toben zur Zeit etwa viermal so viele Sandstürme wie noch vor 50 Jahren. Diese laden über Chinas zehn Millionen-Metropole jährlich eine Mio. Tonnen Sand ab. Hauptursache dafür sind der sinkende Trinkwasserspiegel von vier Metern pro Jahr in Nordchina und das Abholzen der Wälder. In Summe sind ein Sechstel der Weltbevölkerung (fast eine Milliarde Menschen) von Verwüstungen bedroht. Die Wüste Gobi ist inzwischen bis auf 100 Kilometer an Peking herangerückt. In Zentralafrika sind in den letzten 20 Jahre rund 700.000 Quadratmeter zusätzliche Wüste entstanden. Alle zehn Tage soll sich in Afrika eine Bodenfläche von der Größe Berlins aus fruchtbarem Acker Boden in Wüste umwandeln. In Europa drohen zwölf Prozent der Fläche in den nächsten Jahrzehnten zu verwüsten. "Das heißt, dass die momentane Wüstenbedrohung in einigen Ländern auf lange Sicht Auswirkung auf die meisten Länder der Erde haben wird", erklärte Klaus Töpfer, Ecexutive Director des UN-Environment Programme ( UNEP ). Die verstärkte Wüstenbildung führe zu unfruchtbaren Böden, die eine Landflucht zur Folge habe, so Töpfer. "Derzeit gibt es weltweit rund 22 Mio. Umweltflüchtlinge, allein in Afrika leben 40 Prozent der Bevölkerung in Trockengebieten, ähnliche Zahlen weisen Südamerika und Asien auf.". Sollte nicht rasch durch Klimaschutz, Wiederaufforstung und Wasserschutz-Technologien umgesteuert werden, müsse man zwangsläufig mit Kriegen um Boden, Wasser und Energie rechnen. Industriestaaten sind aufgefordert, notwendige Projekte zu finanzieren, hieß es dazu in Bonn. "Die enge Beziehung zwischen Welthandel, landwirtschaftlichen Rohstoffen und Bodenverschlechterung demonstrieren eindeutig den globalen Charakter des Problems", erörterte Töpfer. (pte)