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BAdriano Aguzzi im ORF-Interview: Tiermehl als alleiniger Übertragungsfaktor fraglich - Wiener Experte Budka für Intensivierung der Forschung Wien - Eine Impfung gegen die Rinderseuche BSE hält der in der Schweiz - an der Universität Zürich - tätige Neuropathologe und Prionen-Experte Adriano Aguzzi für möglich. Badriano Aguzzi erklärte in einem Interview mit dem ORF-Radio, dass eine Impfung für den Fall, dass der Rinderwahn nicht nur über Tiermehl übertragen wird, sogar die einzige Möglichkeit wäre, BSE wirksam zu bekämpfen. Fraglich ob Tiermehl der einzige Übertrager ist Für Aguzzi ist es darüber hinaus fraglich, ob Tiermehl wirklich der einzige Überträger der Krankheit ist. Der Wissenschafter verwies auf einzelne Fälle in der Schweiz oder in Großbritannien, bei denen Tiere BSE bekamen, die 1997 geboren wurden - "und da ist Tiermehl garantiert nicht mehr verfüttert worden". Aufnahme von BSE über Gülle in Betracht zu ziehen Laut Aguzzi seien auch die Weitergabe des Erregers von Mutter- auf Tochtertiere sowie die Aufnahme über Gülle in Betracht zu ziehen. Wenn sich das bestätigen sollte, sei der Seuche ohne Impfung nicht mehr beizukommen, meinte er. Unwahrscheinlich, dass ein Staat in Europa von der Seuche verschont geblieben sei Aguzzi wies im übrigen daraufhin, dass die Krankheit eigentlich im Rückgang begriffen sei. Dass ein anderer Eindruck herrsche, liege daran, dass Frankreich und Deutschland ihre Fälle zusammengezählt hätten und darauf gekommen seien, dass sie die Seuche haben. Es sei jetzt die Gefahr, sich mit BSE anzustecken, sicher wesentlich geringer als vor fünf Jahren. Aguzzi bezeichnete es aber auch als höchst unwahrscheinlich, dass ein Staat in Europa von der Seuche verschont geblieben sei. Forschen Richtung Impfung Univ.-Prof. Dr. Herbert Budka, Neurologe und Prionenforscher aus Wien, bestätigte, dass sein Schweizer Kollege "einige ganz interessante Aspekte und Befunde entdeckt habe, die am Horizont eine Impfung für möglich erscheinen lassen". Es sei auf jeden Fall interessant und vielversprechend, in dieser Richtung weiter zu forschen. Budka betonte, dass als Übertragungsweg für BSE bisher nur jener über das Tiermehl nachgewiesen wurde, es müsse das Ziel sein, die Seuche vollständig auszurotten, sagte Budka. Neue Übertragungswege würden bedeuten, dass dies durch ein Tiermehlfütterungsverbot nicht möglich sei. Daher sei es notwendig, dass die Forschung auf diesem Gebiet weitergeht und intensiviert wird. Dafür sei auch die entsprechende Unterstützung erforderlich. (APA)