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Preisfrage: Wer von diesen beiden Menschen ist ein politisches Schwergewicht - und wer ist der zukünftige Präsident der USA?

Foto: APA/AFP/Honda
Washington - Mit dem 46-jährigen Lawrence Lindsey hat sich der künftige US-Präsident George W. Bush ein wahres Schwergewicht als neuen Wirtschaftsberater ins Weiße Haus geholt. Der beleibte Fachmann dürfte nach Einschätzung der meisten Beobachter eine gewichtige Rolle in der neuen Administration spielen. So wie Condoleezza Rice den außenpolitisch unerfahrenen Bush während des Wahlkampfs die verschiedenen Konfliktherde auf dem Globus nahe gebracht hatte, so gab Lindsey seinem Boss einen Grundkurs in Wirtschaft. Er war es auch, der Bushs umstrittenen Plan einer massiven Steuerkürzung im Umfang von 1,3 Billionen Dollar (1.364 Mrd. Euro/18.771 Mrd. S) über einen Zeitraum von zehn Jahren entwarf. "Ich würde gerne jemand finden, der wirklich Ahnung von Wirtschaft hat und von dem ich lernen könnte", hatte Bush zu Beginn seiner Kandidatur einem Freund anvertraut. In Lindsey fand er jemanden, dem auch Kritiker bescheinigen, selbst die komplexesten Themen in einfacher Sprache schildern zu können. Lindsey hatte bisher immer eine Rolle im Hintergrund gespielt. Schon unter den Präsidenten Ronald Reagan und George Bush war er auf unterer oder mittlerer Ebene im Regierungsapparat tätig. Bereits in der Regierung von George Bush senior hatte er entschieden Steuerkürzungen verlangt und war empört, als die Steuern erhöht wurden. Später arbeitete er in einer konservativen "Denkfabrik", wo er sich als fanatischer Anhänger von Reagans Wirtschaftspolitik profilierte. 1997 und 1998 war Lindsey Mitglied der amerikanischen Notenbank. Umso peinlicher beurteilten Kritiker deshalb seinen Ausrutscher, als er erklärte, dass Notenbankchef Alan Greenspan Bushs Steuerplan unterstütze. Die "Fed" reagierte sofort mit einem harschen Dementi. Lindsey lebt in Clifton im Bundesstaat Virginia mit seiner Frau und zwei Kindern im Grundschulalter. Kürzlich hat das Paar noch einen einjährigen Waisenjungen aus dem Kosovo adoptiert. (APA/dpa)