Jerusalem - In Israel wächst Umfragen zufolge die Sorge vor einem neuen Krieg. Eine Gallup-Umfrage, deren Ergebnis am Freitag von der Zeitung "Maariv" veröffentlicht wurde, ermittelte, dass 78 Prozent der Befragten in Israel um die Zukunft des Landes in großer Sorge sind. 66 Prozent fürchteten, 2001 könne es zu einem Regionalkrieg kommen. Weiter sinkende Beliebtheit ermittelten Umfragen für den amtierenden israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak. Würde jedoch statt Barak Friedensnobelpreisträger Shimon Peres für die Sozialdemokraten als Kandidat zur Ministerpräsidentenwahl antreten, würde es bei der Wahl Anfang Februar voraussichtlich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem konservativen Likud-Politiker Ariel Sharon geben, so die Umfragen der israelischen Zeitungen "Maariv" und "Yedioth Ahronot". Laut Gallup-Umfrage sank die Beliebtheit Baraks von 24 Prozent in der vergangenen Woche auf jetzt 22 Prozent. Für Sharon ermittelte die Umfrage einen Anstieg der Beliebtheit von 45 auf 50 Prozent. 18 Prozent der Befragten seien noch nicht entschieden, wen sie wählen wollten. Das Dahaf-Institut sieht einen Rückgang der Barak-Befürworter von 35 auf 32 Prozent. Seinen Parteikollegen Peres sehen beide Umfragen drei bis fünf Prozent vor Scharon, bei einer Fehlerquote von 4,5 Prozent. In israelischen Kommentaren hieß es, die beste Chance für die Sozialdemokraten im Machtkampf mit den Konservativen würde sein, wenn Barak in letzter Minute aus dem Rennen um seine Wiederwahl aussteigen und Peres das Feld zu einem Überraschungsstart überlassen würde. Viele Israelis machen Barak mitverantwortlich für das Scheitern der Friedensbemühungen mit den Palästinensern und das Andauern des Aufstandes, bei dem inzwischen mindestens 355 Menschen getötet wurden. (APA/Reuters)