Mit der raschen Verbreitung der Digitalfotografie steigt auch die Anforderung an die Drucker: Die Benutzer erwarten, dass das Bild aus dem PC mindestens dieselbe Qualität wie ein "echtes" Foto aus dem Labor aufweist. Und bei den Tintenstrahl-Printern der jüngsten Generation ist dies den Herstellern auch gelungen - bei Auflösungen von bis zu 2880 dpi (Dots per Inch, entspricht etwa 113 einzelnen Punkten pro Millimeter) sind für das menschliche Auge tatsächlich keine Unterschiede mehr zu erkennen. Diese extrem hohen Auflösungen sind derzeit allerdings erst horizontal möglich: Die modernen Druckköpfe sind zwar imstande, die Punkte so eng nebeneinander zu positionieren, beim mechanischen Papiertransport ist eine solche Präzision mit dem heutigen Stand der Technik noch nicht realisierbar. Lexmark, Canon und Hewlett Packard bringen bei ihren Spitzenmodellen derzeit bei einer horizontalen Auflösung von 2400 dpi vertikal 1200 dpi zustande, Epson hält zwar mit 2880 Punkten den Rekord, druckt dafür vertikal nur 720 dpi. Allerdings - über die wahre Druckqualität geben die dpi-Werte allein keine Auskunft, wenn sie auch gerne als Marketingargument plakatiert werden. Wie originalgetreu der Ausdruck eines Fotos tatsächlich aussieht, hängt nämlich auch von der Größe der einzelnen Punkte ab, und davon, wie viele nebeneinander liegende Punkte benötigt werden, um einen Farbton zu mischen. Wird nur mit den vier Grundfarben Gelb, Cyan, Magenta und Schwarz gearbeitet, benötigt man zur Darstellung feiner Schattierungen mehr Punkte, als wenn ein Sechs-Tinten-System zum Einsatz kommt. Und nicht zuletzt kommt es auch noch darauf an, wie gut Tinte und Papier miteinander harmonieren. Letzteres wird vor allem bei den neuen Druckern 990CXi und Photosmart 1215 bzw. 1218 von Hewlett Packard (HP) besonders hervorgehoben: Diese Geräte erkennen über einen optischen Sensor automatisch die verwendete Papiersorte und stellen selbstständig den Druckertreiber darauf ein. Für den Anwender ist es damit nicht mehr nötig, beim Wechsel von Normal-auf Fotopapier die Einstellungen am Computer zu verändern. Die neuen Canon-Drucker S600 und S800, die im Frühjahr auf den Markt kommen werden, bestechen wiederum durch ihre Sparsamkeit: Die Tintentanks sind einzeln austauschbar, sodass nicht mehr die ganze Patrone weggeworfen werden muss, wenn nur eine einzige Farbe ausgegangen ist. Auf einem speziellen Profi-Papier weisen die Ausdrucke laut Canon bis zu 28 Jahre Lichtechtheit auf. Eine Spezialität der Epson-Printer Stylus Photo 790, 890 und 1290 ist deren Fähigkeit, das Papier flächendeckend bis zum äußersten Rand zu bedrucken - der Ausdruck sieht also tatsächlich wie ein klassisches Foto aus, ohne dass der Benutzer mit der Schere nachhelfen muss. Die Bilder sollen zehn Jahre ohne sichtbare Veränderungen halten. Die große Stärke von Lexmarks Z52 ist die hohe Arbeitsgeschwindigkeit: Der Ausdruck von 24 Bildern im normalen Fotoformat 10 mal 15 dauert nach Herstellerangaben unter 30 Minuten, ist also schneller als jedes Express-Fotolabor. (Uwe Fischer-Wickenburg/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5./6./7. Jänner 2001)