Berlin - Deutschland plant weitere Maßnahmen gegen die Rinderseuche BSE. Gesundheitsministerin Andrea Fischer kündigte mehr Tests an. Agrarminister Karl-Heinz Funke will Sicherheit bei den Lebensmitteln "vom Hof des Bauern bis zur Ladentheke". Fischer und Funke berichteten am Freitag den zuständigen Parlaments-Ausschüssen in einer Sondersitzung. In Deutschland gibt es bisher sieben BSE-Fälle. Zwei Verdachtsfälle wurden noch geprüft. Die Gesundheitsministerin bekräftigte ihre Absicht, die Altersgrenze für BSE-Tests bei Schlachtrindern von 30 auf 24 Monate zu senken. Bei der EU wolle sie sich dafür einsetzen, dass Rinderhirn und andere Risiko-Materialen selbst junger Tiere ganz aus der Lebensmittelerzeugung genommen werden. Auch müsse geprüft werden, ob die Wirbelsäule ein Risiko bedeute. EU-weites Verbot Der Agrarminister forderte unter anderem ein EU-weites Verbot der Verfütterung von protein- und fetthaltigen tierischen Erzeugnissen sowie eine EU-weite Einführung einer offenen Deklaration von Futtermitteln. Die Kontrolle von Futtermitteln sowie die Veterinär- und Lebensmittelkontrollen sollten verstärkt werden. Verstöße gegen die Bestimmungen sollten schwerer geahndet werden. Befürwortet wird vom deutschen Landwirtschaftsminister ferner ein Verbot anti-biotischer Leistungsförderer in der Tiermast sowie die Einführung eines Systems zur Sicherung von Qualität und Herkunftsnachweisen vom Lieferanten bis zum Vermarkter. Vorgeschlagen wird ein staatliches Kennzeichen für Öko-Produkte sowie eine einheitliche Überwachung von Öko-Betrieben. Der Anbau und die Vermarktung von Öko-Produkten soll verstärkt gefördert werden. (APA/dpa)