Wien - "Ohne das Budget mit einem Groschen zu belasten", ist das von Sozialminister Herbert Haupt vorgeschlagene Kindergeld auf drei Jahre ab 2002 "voll finanzierbar", bestätigte am Freitag der Geschäftsführer des Österreichischen Instituts für Familienforschung, Helmuth Schattovits. Die Überschüsse im Familienfonds (FLAF) reichten aus, um den Haupt-Vorschlag von drei Jahren Kindergeld für alle - ohne Zuverdienstgrenze - umzusetzen, so Schattovits. Den Familienfonds arbeiten lassen Um drei Jahre Kindergeld zu verwirklichen, braucht es nach den Worten von Schattovits lediglich den "politischen Willen", den Familienfonds ab 2002 "ungekürzt arbeiten zu lassen" und nicht wieder Überschüsse - wie in den beiden Jahren 2000 und 2001 - zum Stopfen von Löchern im Budget abzuschöpfen. Von der "Objekt- zur Subjektförderung"? Schattovits bedauerte, dass in der öffentlichen Debatte der "grundlegend neue Ansatz" des Kinderbetreuungsgeldes noch viel zu kurz komme. Auch jetzt schon werde Kinderbetreuung von der öffentlichen Hand bezahlt - allerdings fast ausschließlich durch Subventionen für Einrichtungen zur externen Betreuung. Das Kinderbetreuungsgeld sei ein Übergang von der "Objekt- zur Subjektförderung": Die Eltern könnten die 6.000 Schilling nicht nur zur Eigenbetreuung, sondern ebenso zum Ankauf einer guten "externen Betreuung" verwenden. Fehlender Paradigmenwechsel Leider ist laut Schattovits dieser "Paradigmenwechsel" bisher in der öffentlichen Debatte noch zu wenig klar geworden. Mensch hänge im Denken noch immer dem "alten Prinzip des Karenzgelds" nach, das nur zur Unterbrechung der Erwerbstätigkeit bezahlt wird. Das Kindergeld hingegen solle Eltern die freie Wahl lassen, ob sie ihr Kind selbst betreuen oder lieber erwerbstätig sein und mit den 6.000 Schilling eine externe Kinderbetreuung "zukaufen" wollen. (APA)