Hamburg - Süßigkeiten wie Lakritz, Kräutertees und auch Arzneimittel enthalten nach einem Bericht des "Spiegels" häufig das Gift eines Schimmelpilzes. Dieses sei auf die Zutat Süßholzwurzel zurückzuführen, meldete das Hamburger Nachrichtenmagazin am Samstag unter Berufung auf eine Studie von Trierer und Berliner Lebensmittelexperten. Demnach sollen in süßholzhaltigen Kräutertees sowie in Bronchialpastillen zum Teil "extreme Werte" von Ochratoxin A (OTA) entdeckt worden sein. Dieses Pilzgift, das offenbar bei zu feuchter Lagerung der Süßholzwurzel nach der Ernte gebildet werde, habe sich im Tierversuch als Krebs auslösend und schädlich für Nieren und Immunsystem erwiesen. Möglicherweise könne es auch das Erbgut verändern, hieß es weiter. Nachgewiesen worden sei das Gift in vier Fünfteln der untersuchten Tee- und Medikamentenproben. Dabei hätten die Tees bis zu 30 Prozent Süßholzanteile enthalten, manche Arzneien wie Salmiakpastillen, Hustensaft und Magenkapseln sogar bis zu 75 Prozent. Auch Lakritzwaren hätten sich als belastet erwiesen. Ähnliche Befunde wurden dem Bericht zufolge auch von der deutschen Bundesforschungsanstalt für Ernährung in Karlsruhe festgestellt. Den Wissenschaftern zufolge könnten die Hersteller den Giftgehalt mit gezielten Eingangskontrollen jedoch (APA/AP) minimieren.