Dakar - Die Bevölkerung Senegals hat Teilauszählungen zufolge am Sonntag mit großer Mehrheit für eine neue Verfassung gestimmt. Damit soll das westafrikanische Land von einer Präsidialrepublik in eine parlamentarische Demokratie umgewandelt werden. Offiziellen Angaben zufolge könnte die Zustimmung sogar bei mehr als 90 Prozent liegen. Die Abstimmung verlief friedlich. Die Beteiligung lag nach Angaben des Innenministers Mamadou Niang bei 66 Prozent. Die Anname der Verfassungsänderung hatte bereits im Vorfeld als sicher gegolten, weil alle großen Parteien zur Zustimmung geraten hatten. Mit der Verfassungsänderung soll die zweite Parlamentskammer, der Senat, abgeschafft werden. Die Amtszeit des Präsidenten wird von sieben auf fünf Jahre begrenzt, er darf nur einmal wiedergewählt werden. Das Staatsoberhaupt erhält das Recht, das Parlament aufzulösen, und muss künftig sein Vermögen offen legen. Die Stellung des Regierungschefs wird gestärkt, das Recht auf Opposition wird festgeschrieben. Frauen dürfen nach der Vorlage erstmals Land besitzen, die Zwangsheirat wird verboten. (APA)