Wirtschaft
start-up report 2001: Zu wenig Selbstkritik bei Gründern
Wirtschaftsuni und legend.at beleuchten Startup-Szene
Wien - Die legend.at hat
die österreichische Startup-Szene unter die Lupe genommen. Im Rahmen
einer Forschungskooperation mit dem Institut für Wirtschaftsinformatik
der WU-Wien wurden 289 Startup-Unternehmen aus den Bereichen Industrie,
Finanzdienstleister, Maschinenbau, Informationstechnologie und Handel
befragt.
Ist die Idee erst geboren, erfolgt die Firmengründung relativ schnell.
Nach nur ein bis drei Monaten haben mehr als 72 Prozent das Unternehmen
gegründet. Daraus schließen die Autoren der Studie, dass die meisten
Jungunternehmer von ihrer Idee derart überzeugt sind, dass die
Kapitalsuche als ein geringeres Problem erachtet wird.
Businessplan
Bei Erstellung des Businessplans ist die Mehrheit der Unternehmensgründer
mit Beratunsleistungen, die sie gratis von Bekannten oder Freunden
erhalten, zufrieden. 52 Unternehmensgründer haben überhaupt keine
Beratung gesucht, 76 Gründer fragten einen Unternehmensberater, immerhin
189 fragten ihren Steuerberater. "Der Businesseplan selbst schein aus
quantitativer Hinsicht bei der Mehrheit der befragten Unternehmen
ausreichend zu sein. Es fehlen allerdings meist eine Stärken-Schwächen
Analyse und Alleinstellungsmerkmale der Geschäftsidee. Dies lässt auf
eine zu wenig kritische Betrachtungsweise der eigenen Situation im
Marktumfeld schließen."
Finanzierung
Zu blauäugig sind die Gründer laut Studie auch in der Frage der
Finanzierung ihres Startups: "Die Kommunikation mit und der Zugang zu
Kaptialgebern fällt schwerer aus als die Startup Unternehmer bedenken."
Kein Wunder, dass die Mehrheit der Jungunternehmer die Gründung mit Hilfe
von Verwandten oder Bekannten finanziert. Nur 17 der befragten
Unternehmer haben ihren Start durch Venture Capitalists, und nur 14 durch
einen Inkubator oder Business Angel finanziert. Nicht zuletzt fanden die
Autoren der Studie heraus, dass öffentliche Fördermittel bei der
Unternehmensgründung nur sehr selten (von 11 Prozent) in Anspruch
genommen werden. (pte)