Schwedens führender Telekommunikationskonzern Telia und sein schärfster nationaler Konkurrent Netcom haben sich zum Aufbau und Betrieb des 3G-Netzes für die dritte Handy-Generation zusammengeschlossen. Wie beide Unternehmen am Montag in Stockholm mitteilten, werden die Kooperationspläne auch verwirklicht werden, wenn Telia mit einer ebenfalls am Montag eingereichten Klage gegen die Vergabe von UMTS-Lizenzen durch die schwedische Post- und Telebehörde Erfolg haben sollte. Telias war im Dezember mit der eigenen Bewerbung für eine von vier Lizenzen völlig überraschend gescheitert. Auch die Deutsche Telekom hatte mit ihrer Bewerbung in einem Konsortium keinen Erfolg. Netcom erhielt dagegen über sein Tochterunternehmen Tele2 ebenso einen Zuschlag wie Europolitan mit der britischen Vodaphone im Rücken sowie das Konsortium Orange unter Beteiligung von France Telecom und HI3G, an dem sich die schwedische Finanzgesellschaft Investor beteiligt. Telia verfügt über 50 Prozent und Netcom über 30 Prozent des GSM-Marktes in Schweden. Wegen dieser Marktstellung muss der Zusammenschluss für das 3G-Netz sowohl von nationalen wie EU- Konkurrenzbehörden genehmigt werden, hieß es in einem Rundfunkbericht. Die Vorstandschefs Marianne Nievert von Telia und Lars-Johan Jarnheimer von Netcom erklärten in einer gemeinsamen Mitteilung, durch den Zusammenschluss mit deutlich niedrigeren Investitionskosten werde das neue Netz "schneller rentabel". Das komme den Verbrauchern durch niedrigere Preise zugute. Schweden gilt bei der Verbreitung von Handys und der Internet- Nutzung als eines der weltweit führenden Länder. Die Investitionskosten für den Bau des UMTS-Netzes werden auf 17,7 Mrd. DM (9,05 Mrd. Euro/124,5 Mrd. S) beziffert. Die Kurse von Telia und Netcom an der Stockholmer Börse zogen nach Bekanntgabe des Zusammengehens an. (APA/dpa)