Gaza/Kairo - Die in Kairo unter amerikanischer Schirmherrschaft geführten Nahost-Sicherheitsgesprächen sind nach palästinensischer Darstellung gescheitert. Grund für den Fehlschlag der Gespräche sei die "Unnachgiebigkeit" der israelischen Seite, sagte ein hoher palästinensischer Funktionär, der anonym bleiben wollte, am Montag in Gaza. An den Gesprächen hatten auch CIA-Direktor George Tenet und der ägyptische Geheimdienstchef Omar Soliman teilgenommen. Die Initiative für das Treffen war von US-Präsident Bill Clinton ausgegangen. Seit dem Beginn der Gewalt Ende September wurden annähernd 370 Menschen in den palästinensischen Gebieten getötet und Tausende verletzt. Die meisten Opfer waren Palästinenser. Die israelische Regierung macht ein stärkeres Vorgehen der palästinensischen Führung gegen Gewalttäter zur Voraussetzung für neue Friedensverhandlungen. Der palästinensische Minister für Kommunalverwaltung, Saeb Erekat, sagte dagegen, es gehe darum, die "israelische Aggression" zu beenden. Drei Bedingungen für Kooperation mit Israelis Die Palästinenser machen die weitere Sicherheitszusammenarbeit mit den Israelis von drei Bedingungen abhängig. Israel müsse sich verpflichten, auf Morde an palästinensischen Führungsmitgliedern der Fatah-Organisation oder der islamistischen Opposition zu verzichten, schreibt die ägyptische Regierungszeitung "Al Gumhuriya" am Montag nach dem Geheimtreffen von Sicherheitsexperten Israels, Palästinas, Ägyptens und der USA in Kairo. Zu den weiteren Forderungen gehört, dass Israel seine Militäroperationen einstellt, die Abriegelung palästinensischer Städte aufhebt und die Übergangspunkte an den Grenzen wieder öffnet. Nach Informationen der Zeitung verlangen die Palästinenser eine völlig Rückkehr zur Situation vom 28. September, bevor die Proteste in den Palästinensergebieten nach dem als Provokation empfundenen Tempelberg-Besuch des israelischen Oppositionsführers Ariel Sharon ausgebrochen waren. Wie das Regierungsorgan unter Berufung auf Verhandlungskreise weiter berichtete, sind die Palästinenser dazu bereit, die Proteste parallel zu den israelischen Maßnahmen zu reduzieren beziehungsweise zu stoppen. Ägyptens Außenminister Amr Mussa sagte nach dem Treffen, an dem auch CIA-Chef George Tenet teilgenommen hatte, dass kein einziger Ägypter ein Ende des Volksaufstandes der Palästinenser (Intifada) ohne Fortschritte im Friedensprozess wünsche. (APA)