Wien - Die Österreich Werbung (ÖW) soll nach Vorstellung von Tourismusstaatssekretärin Mares Rossmann "im neuen Jahrtausend mit neuer Struktur voll durchstarten". Der neue ÖW-Geschäftsführer Arthur Oberascher plant eine Verdoppelung der derzeitigen Werbemittel durch eine Veränderung der Leistungspalette sowie durch verstärkte Kooperationen mit der Privatwirtschaft. Damit soll "das Urlaubsland Österreich als Europas Freizeitdestination Nummer eins positioniert werden", so das ehrgeizige Ziel des Steirers. Die ÖW gehört seit dem 1. Jänner 2001 nach dem Ausstieg der Länder zu 75 Prozent dem Bund und zu 25 Prozent der Wirtschaftskammer. Die Bundesländer sind künftig in einem neu installierten "Marketingbeirat" vertreten, das operative Geschäft wird von einer eigenen Tochtergesellschaft geführt. Das ÖW-Budget beläuft sich für 2001 auf 486 Mio. S (35,3 Mio. EURO). 331 Millionen davon kommen vom Bund, 116 Mio. von der Wirtschaftskammer, die Länder steuern knapp 40 Mio. bei. Durch eine Finanzierungsvereinbarung mit Finanzminister Karl-Heinz Grasser seien die Mittel des Bundes für die nächsten fünf Jahre sichergestellt, betonte Rossmann. Von den Ländern wird erwartet, dass sie vom Marketingverein heuer Leistungen um weitere 50 bis 60 Mio. S zukaufen. Bereits in den nächsten Wochen sollen dazu Kooperationsverträge abgeschlossen werden. Neben maßgeschneiderten Leistungen will die ÖW auch künftig unentgeltlich gemeinnützige Leistungen anbieten, die für jeden Tourismusanbieter von Nutzen sind, betonte Oberascher. Allianzen Kooperationen und strategische Allianzen mit Partnern aus Tourismus und Wirtschaft sollen "die Dachmarke Österreich stärken", so Oberascher. Absichtserklärungen für eine Zusammenarbeit wurden bereits mit der Tiroler Glasfirma Swarovski, dem Mobilfunkbetreiber Tele.ring, der Agrarmarkt Austria und der Brau Union unterzeichnet. Gemeinsames Markenmanagement, Werbeauftritte im Ausland und die Beteiligung an Projekten seien dabei die Ziele. Auch die jahrelangen Vorbehalte gegen die Internet-Buchungsplattform TIScover wurden ad acta gelegt und ein langfristiger Kooperationsvertrag abgeschlossen. "Rechtzeitig zur Sommersaison 2001" sollen auf dem neuen ÖW-Internetportal alle Bundesländer, mehr als 1500 Tourismusregionen und Orte sowie 40.000 Unterkünfte großteils mit der Möglichkeit der Onlinereservierung und -buchung vertreten sein.

Die steirische Landesregierung beschloss übrigens, Oberascher, der vor seinem Sprung an die ÖW-Spitze das Amt des steirischen Tourismusdirektors bekleidete, für die Zeit seiner Tätigkeit in Wien als Landesbediensteten zu karenzieren. (zwi/DER STANDARD, Printausgabe 9.1.2000)