Berlin - Der deutsche Außenminister Joschka Fischer (Grüne) hat ein erstes Gespräch mit dem ehemaligen Polizisten Rainer Marx geführt, den er bei einer gewalttätigen Demonstration in den 70er Jahren niedergeschlagen haben soll. Es sei ein offenes und freundliches Gespräch gewesen, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Andreas Michaelis, auf Nachfrage am Dienstag in Berlin. Fischer und Marx hätten am Telefon hauptsächlich über die damalige Zeit und die Situation gesprochen, hieß es. Nun wollten sich die beiden demnächst persönlich treffen. Ein genauer Termin wurde nicht genannt. Fischer hatte bereits am Wochenende dem Ex-Polizisten ein Gespräch angeboten. Marx hatte sich in der Diskussion um Fischers Vergangenheit in der Frankfurter Sponti-Szene zu Wort gemeldet. Der heute 48 Jahre alte Marx erzählte, wie er bei einem Polizeieinsatz am 7. April 1973 brutal zusammengeschlagen wurde. Er konnte allerdings nicht bestätigen, dass Fischer ihn damals geschlagen hatte. "Es war eine Sekundenaktion, alles spielte sich rasend schnell ab." Falls Fischer ihn bei der Demonstration tatsächlich niedergeschlagen haben sollte, hielte er eine Entschuldigung für "nicht das Schlechteste". Marx erkannte sich selbst auf einem Foto des damaligen Vorfalls wieder. Darauf soll auch Fischer zu sehen sein. Der Außenminister hatte im Magazin "Stern" zur Frage, ob er auf den Fotos zu sehen sei, gesagt: "Wahrscheinlich war es die Situation, an die ich mich erinnere." (APA/dpa)