London - Die britische Regierung will die Kontrollflüge über dem Irak unverändert fortsetzen. Es gebe keine Veränderungen in der Irak-Politik, wies ein Regierungssprecher am Montag in London einen Zeitungsbericht zurück. Der "Guardian" hatte zuvor berichtet, London wolle der künftigen US-Regierung die Einstellung der Überwachungsflüge im Süden des arabischen Landes vorschlagen. Die Regierung von Premierminister Tony Blair sei entschlossen, "Saddam Husseins Regime in Schach zu halten, damit es seinen Nachbarn nicht gefährlich werden kann", betonte dagegen der Regierungssprecher. "Ständige Wachsamkeit" sei notwendig, damit der Irak sich seiner Pflicht zur Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen bewusst bleibe. Bedrohung der Schiiten im Süden des Landes "eingedämmt" Der "Guardian" hatte berichtet, das Verteidigungministerium befürchte den Abschuss eines britischen Flugzeugs über dem Irak. Außerdem sei die Öffentlichkeit zunehmend durch Berichte der Vereinten Nationen verunsichert, in denen von zivilen Opfern durch US-britische Angriffe die Rede sei. Britische und amerikanische Flugzeuge kontrollieren seit 1992 die Flugverbotszonen im Norden und Süden Iraks, die nach dem Golfkrieg ohne UNO-Resolution eingerichtet worden waren. Die Regierung von Tony Blair sei der Ansicht, dass die Bedrohung der Schiiten im Süden des Landes durch die irakische Führung eingedämmt sei, berichtete die Zeitung weiter. Deshalb halte sie die südliche Flugverbotszone für unnötig. Das Flugverbot im Norden solle jedoch aufrecht erhalten werden, weil die Bedrohung der kurdischen Minderheit dort weiter bestehe. Offiziell halte London zwar zunächst an der Unterstützung der Flugverbotszonen und des Embargos gegen den Irak fest, wolle aber den Amtsantritt des neuen US-Präsidenten George W. Bush zur Überprüfung der Haltung nutzen, schrieb der "Guardian". (APA/AP)