Dass sich Gesundheitsstaatssekretär Reinhart Waneck und Exsozialministerin Elisabeth Sickl nicht vertragen hatten, war ein offenes Geheimnis. Die beiden Blauen (sowie ihre Mitarbeiter) waren einander nicht grün. Mit seinem neuen "Chef", Herbert Haupt, gibt es weniger atmosphärische Störungen. Doch Haupt zeigte ihm offensichtlich von Anfang an, dass er sich als Chef im Hause versteht. Dem Vernehmen nach hätte der neue Minister aber lieber eine andere Konstellation in seinem Ressort vorgefunden. Als gelernter (Tier-) Mediziner und langjähriger Abgeordneter ist er nämlich in gesundheitlichen und sozialversicherungsrechtlichen Fragen ohnehin firm. Fettnäpfe lauern bei den Frauenangelegenheiten. Ein Frauen- statt des Gesundheitsstaatssekretariates könnte dies vermeiden helfen. Waneck wiederum werden Ambitionen nachgesagt, wieder in seine Röntgenordination zurückzukehren. Innerhalb der Freiheitlichen gilt der Quereinsteiger als politisches Leichtgewicht. Sein Vorstoß für eine Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge letzten April brachte ihm "Watschen" von Jörg Haider bis Wolfgang Schüssel ein. Kritiker meinen außerdem, Waneck sei in Verhandlungen nicht sehr durchsetzungsstark. (mon, DER STANDARD, Printausgabe, 9. Jänner 2001)