Warschau - Polen will sich um die Bestrafung von Kriegsverbrechern bemühen, die nach dem Krieg Aufnahme in Großbritannien gefunden haben. Das Institut für Nationales Gedenken (IPN), das in Polen für die Verfolgung nationalsozialistischer und stalinistischer Verbrechen zuständig ist, hat Medienberichten zufolge bei britischen Außenministerium bereits eine Einvernahme der mutmaßlichen Täter beantragt. Bei den Verdächtigen handelt es sich um ukrainische Mitglieder der 14. SS-Division "Galizien", die 1944 bei einem Massaker in der Ukraine 800 Menschen erschossen haben. Noch sei nicht bekannt, wie viele ehemalige Angehörige dieser SS-Division unter den 8.000 ukrainischen Kriegsveteranen waren, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Großbritannien eine neue Heimat fanden, hieß es. Anlass für den Antrag der polnischen Justiz war ein im britischen Fernsehen ausgestrahlter Film über ehemalige SS-Angehörige in Großbritannien. Der SS-Galizien hatten unter anderem Ukrainer aus dem Gebiet von Lwow (Lemberg, heute Lviv) angehört, das vor 1939 zu Polen gehörte. (APA/dpa)