Leadership lässt sich nach klassischen Kriterien definieren. Zuallererst beherrschen echte Führer die handwerklichen Grundlagen guten Managements, die lehr- und lernbaren Kompetenzen. So halten sie wenige wichtige Grundsätze ein, erfüllen sorgfältig einige Schlüsselaufgaben und Beherrschen die wichtigsten Werkzeuge. Wahre Leader bleiben dabei nicht stehen, sondern gehen ein paar kleine Schritte darüber hinaus. Sie wissen, dass sie nur sehr wenige Mittel zur Verfügung haben, um menschliche Kräfte zu mobilisieren, sie konzentrieren sich auf die wesentlichen Dinge und arbeiten konsequent, systematisch und unermüdlich an den entscheideneden Elementen wirklicher Führung.

  • Konzentration auf die Aufgabe

    Echte Führer sind nicht an ihren persönlichen Bedürfnissen orientiert, fragen nicht "was will ich?" , sondern "was muss objektiv getan werden?". Die treibende Kraft ist die Aufgabe und nicht die persönlichen Bedürfnisse. Das bedingt auch Opfer und Verzichtsleistungen.

  • Zuhören

    Viele Manager in Führungspositionen sind ungeduldig und zu sehr von sich überzeugt. Wahre Führer jedoch wissen, wie wichtig es ist, seinen Mitarbeitern zuzuhören. Sie warten auf die Informationen, die von der Basis kommen, genauso wie sie wissen, dass sie durch aktives Zuhören das Vertrauen ihrer Organisation gewinnen - auch wenn sie sich nur zehn Minuten Zeit nehmen.

  • Sich verständlich machen

    Die eigene Sicht der Dinge kann anderen Menschen nur dann verständlich gemacht werden, wenn man einerseits die eigenen Ideen und Vorstellungen oft und vor allem einfach wiederholt, was bis zu bildhafter Analogie reichen kann. Andererseits machen wahre Führer ihre Vorstellungen einfach vor, sie halten sich - bei Zugestehung einiger Privilegien - an die Regeln, die sie selbst aufgestellt haben.

  • Verzicht auf Alibis und Ausreden

    Echte Führer verzichten auf Ausreden. Sie sind an Resultaten interessiert und treen bei Versagen nicht die Flucht an.

  • Eigene Bedeutungslosigkeit im Vergleich zur Aufgabe akzeptieren

    Echte Führer wissen zwar sehr wohl, wie wichtig sie sind und lassen es andere durchaus auch spüren, benötigen aber genügend Objektivität, um sich ein klares Bild über die Lage verschaffen zu können. Im Zweifel opfern sie ihre Karriere um der Sache willen. Genau das verschafft ihnen den Respekt der anderen und beweist charakterliche Integrität.

  • Das Beste geben, aber nicht das Leben

    Bei aller Aufopferung gibt es aber immer noch einen Unterschied zwischen Führern und freiwilligen Märtyrern.

  • Anderen nicht den Erfolg stehlen

    Echte Führer schmücken sich nicht mit fremden Federn. Sie denken "wir" statt "ich", und anerkennen die Leistungen ihrer Mitarbeiter.

  • Keine Angst vor starken Leuten

    Echte Führer tun alles, um beste Kräfte anzuziehen, sie zu fördern und zum Einsatz zu bringen. Gegen Versuche, ihre Integrität in Frage zu stellen und zu unterminieren gegen sie hart und konsequent vor, aber sie eliminieren die starken Leute nicht aus purer Angst um ihre eigene Stellung.

  • Akzeptanz der Verschiedenartigkeit von Menschen

    Es geht nicht um Sympathie und Popularität. Was zählt sind Aufgabe und Ergebnisse.

  • Keine begeisterten Redner

    Echte Führer müssen nicht begeistern, sondern in schwierigen Situationen, harte Entscheidungen treffen können. Solange es um Aufgaben geht, die mit Begeisterung zu bewältigen sind, braucht man nur einen guten Rhetoriker oder Showman.

  • Keine Utopisten

    Echte Führer sind keine Utopisten, sondern Realisten. Sie haben zwar eine Vision vor Augen, wissen aber, dass es letztlich unmöglich ist, Utopien zu realisieren. (red)