Sanaa - Nach Informationen jemenitischer Sicherheitskräfte soll der aus Saudiarabien stammende Osama Bin Laden hinter dem Anschlag auf ein US-Kriegsschiff im jemenitischen Hafen Aden stecken. Dies habe ein Verdächtiger gestanden, der vor kurzem gefasst worden sei, sagte ein hochrangiger Sicherheitsbeamter am Dienstag in Sanaa der Nachrichtenagentur Reuters. Bei dem Bombenanschlag auf der Zerstörer "Cole" am 12. Oktober des vergangenen Jahres starben 17 Soldaten der US-Marine.
Der Bruder des inhaftierten Verdächtigen betreibe zwei Pensionen, eine in Jemen und eine in der saudiarabischen Stadt Dschiddah, sagte der Beamte, der namentlich nicht genannt werden wollte. In beiden hätten Mitglieder einer arabisch-afghanischen Gruppe Unterschlupf gefunden, die von den jemenitischen Behörden für den Anschlag auf die "Cole" verantwortlich gemacht werden. Die Aussagen des Verdächtigen ließen darauf schließen, dass die Gruppe Verbindungen zu Bin Laden habe, sagte der Beamte. Bin Laden, der in Afghanistan vermutet wird, hat eine Verwicklung in den Anschlag stets bestritten.
Er wird von den USA für eine Reihe von Attentaten auch auf andere US-Einrichtungen verantwortlich gemacht, so zum Beispiel für Bombenanschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania im Jahr 1998, bei denen mehr als 200 Menschen starben. Die USA griffen damals als Vergeltung ein Lager in Afghanistan mit Marschflugkörpern an, in dem Bin Laden vermutet worden war. (APA/Reuters)