Belgrad - Die jugoslawischen Bürger in 19 serbischen Wahlkreisen sind am Mittwoch zu einer Neuwahl zum Parlament aufgerufen. In diesen Bezirken hatte das Oberste Gericht die Wahl vom 23. Dezember annulliert, weil überzählige Stimmzettel aufgetaucht sind. Es gilt als unwahrscheinlich, dass die Wiederholung der Wahl in drei Belgrader Stadtteilen sowie in 16 Bezirken in der Mitte und im Süden des Landes etwas am Gesamtergebnis ändern wird, das dem Parteienbündnis DOS des jugoslawischen Bundespräsidenten Vojislav Kostunica eine Zweidrittelmehrheit im Parlament gebracht hat. Der Oberste Gerichtshof setzte die Wahlwiederholung wegen Beschwerden der Sozialistischen Partei Serbiens (SPS) an. Die Partei des im Oktober vergangenen Jahres abgewählten Präsidenten Slobodan Milosevic hat nach den bisherigen Ergebnissen nur 37 der 250 Parlamentssitze gewonnen, während sich DOS 176 Mandate sichern konnte. Es wird erwartet, dass die Regierungsbildung in Serbien bis Ende Jänner abgeschlossen ist. Als aussichtsreichster Kandidat für das Amt des serbischen Ministerpräsidenten gilt der DOS-Politiker Zoran Djindjic. Serbien bildet zusammen mit Montenegro die Bundesrepublik Jugoslawien. (APA/AP)