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Foto: Büttner/dpa
Wien - Die Tarife für die Stromdurchleitung in Österreich sind seit 1. Jänner 2001 per Verordnung des Wirtschaftsministeriums neu festgelegt. Im Vergleich zu den Strom-Netztarifen, die seit Ende September 1999 galten, hat sich wenig verändert. Die regionalen Preisunterschiede sind nach wie vor riesig: So zahlen Haushaltskunden bei der Salzburger Stromgesellschaft Safe im Jahr um etwa 66 Prozent und bei der steirischen Steweag sogar um 77 Prozent mehr für die Durchleitung (stellt rund drei Viertel des gesamten Strompreises dar) als bei Wienstrom. Damit sich die unterschiedlichen Netztarife nicht als Liberalisierungs-Hemmer entpuppen, verspricht das Wirtschaftsministerium mit Start der totalen Marktöffnung im Oktober 2001 eine Harmonisierung der Netztarife. Die aktuellen Gebühren für die Stromdurchleitung seien nur bis Ende September dieses Jahres gültig. Bis dahin müsse der neue Regulator für den Strommarkt eine Tarifreform erreichen, die für ähnlich strukturierte Versorgungsgebiete ähnliche Netztarife festlege, heisst es im Ministerium. Zunächst würden die geltenden Netzgebühren nochmals einer Studie unterzogen, die vom Expertenduo Haubrich/Svoboda ausgearbeitet werde. Der Regulator werde auf Basis dieser Studie neue, harmonisierte Netzgebühren ermitteln. Der freie Wettbewerb am Strommarkt soll jedenfalls durch die Netztarife nicht hintergangen werden können. Im liberalisierten Strommarkt können Kunden zwar frei wählen, von wem sie den Strom kaufen, bei der Stromleitung gibt es aber - natürlich - keine Wahl. Die Abnehmer sind daher gezwungen, die in ihrem Gebiet festgelegten Netztarife zu bezahlen. Bei vergleichsweise sehr hohen Netztarifen hat ein neuer Stromlieferant wenig Spielraum zu billigen Stromangeboten, da die Stromdurchleitungspreise für einen Haushalt durchschnittlich drei Viertel des gesamten Strompreises ausmachen. (APA)