Wien - Zuversichtlich für die heutige Runde der Restitutionsverhandlungen zeigte sich US-Vizefinanzminister Stuart Eizenstat bei seinem Eintreffen im Austria Center Dienstag Abend gegen 19.00 Uhr. Er hatte zuvor eine rund eineinhalbstündige Unterredung mit Bundeskanzler Wolfgang Schüssel geführt, die Eizenstat als "excellent talk" bezeichnete. Einmal mehr drängte Eizenstat auf einen Abschluss vor dem Wechsel an der US-Spitze am 20. Jänner. Ernst Sucharipa, Sonderbotschafter für Restitutionsfragen, stellte vor den Verhandlungen klar, dass das österreichische Angebot nicht verändert worden sei, man gehe aber nun in die Details. Das Angebot bestehe aus einzelnen Bausteinen, die man arrangieren müsse. Der Sonderbotschafter zeigte sich aber bezüglich der heutigen Gespräche, an denen neben der US- und der österreichischen Regierungsdelegation Vertreter jüdischer Organisationen, Anwälte sowie Wirtschaftsvertreter teilnehmen, zuversichtlich. Auch Fagan optimistisch Optimistisch präsentierte sich auch US-Anwalt Ed Fagan, wenngleich er betonte, in Bezug auf die Entschädigungssumme sei seitens Österreichs noch nachzubessern. Er betonte auch den Bereich Naturalrestitution, dabei vor allem die Entschädigung entzogener Grundstücke. Das österreichische Angebot zur Entschädigung von NS-"Arisierungs"-Opfern: Der "General Settlement Fund" wird über die bereits von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel zugesagten 150 Millionen Dollar (157 Mill. Euro/2,16 Mrd. S) - mit denen im wesentlichen über einen Pauschalbetrag von 7.000 Dollar (7.334 Euro/100.914 S) entzogene Mietrechte, Hausrat und persönliche Wertgegenstände abgegolten werden sollen - hinaus mit weiteren 150 Millionen Dollar gefüllt, für die die Wirtschaft aufkommen soll. Dritte Säule des Angebots: ein "Betrag X" - dem Vernehmen nach 50 Mill. Dollar. Darüber hinaus könnte es zu Verbesserungen beim Pflegegeld und zu anderen sozialen Maßnahmen kommen, über die heute und morgen konkret diskutiert werden soll. Bis wann heute Abend verhandelt werden soll, war zu Beginn der Gespräche noch unklar. Fest steht, dass sich die Gesprächsteilnehmer morgen, Mittwoch, Früh wieder im Austria Center einfinden wollen. Für 12.30 Uhr wurde eine gemeinsame Pressekonferenz Eizenstats und Sucharipas anberaumt. (APA)