Jerusalem - Nach dem Scheitern ihrer Kairoer Gespräche über die Eindämmung der Gewalt wollen Israelis und Palästinenser ein neues Sicherheitskomitee bilden. Diesem Gremium sollen neben Sicherheitsbeauftragten auch politische Verhandlungsführer angehören, wie ein Palästinensersprecher in Jerusalem erklärte. Die erste Sitzung des Ausschusses werde "in den nächsten Tagen" vermutlich in Kairo stattfinden. An den in der Nacht auf Montag gescheiterten Gesprächen in der ägyptischen Hauptstadt hatten auch der Leiter des US-Geheimdienstes CIA, George Tenet, und der Chef des ägyptischen Nachrichtendienstes, Omar Soliman, teilgenommen. Israel bestand darauf, die Gebiete der palästinensischen Selbstverwaltung weiterhin abgeriegelt zu halten. Die Palästinenser hatten die weitere Sicherheitszusammenarbeit mit den Israelis von drei Bedingungen abhängig gemacht: Israel müsse sich verpflichten, auf Morde an palästinensischen Führungsmitgliedern der Fatah-Organisation oder der radikalen Opposition zu verzichten, seine Militäroperationen einstellen und die Abriegelung palästinensischer Städte beenden. Der israelische Außenminister Shlomo Ben-Ami erklärte im Rundfunk, nur ein politisches Abkommen könne die Spirale der Gewalt beenden. Die "schwere Krise" könne nur durch ein Abkommen mit den Palästinensern beigelegt werden. Er kritisierte die "wirtschaftliche Erdrosselung" der Palästinenser durch Absperrung der Selbstverwaltungsgebiete. Derartige Zwangsmaßnahmen veranlassten die Palästinenser nur zu neuen Verzweiflungstaten. Auch der frühere Chef des Inlandsgeheimdienstes Shin Beth, Ex-General Ami Ayalon, hatte mit Nachdruck davor gewarnt, dass sich die Abriegelungen als "Bumerang" erweisen und Israel "empfindlich treffen" könnten. (APA)