Lille - Mit einer Protestaktion in Lille hat sich der radikale französische Bauernführer Jose Bove am Dienstag erneut einen Aufenthalt auf der Polizeiwache eingehandelt. Nach Angaben der Polizei drangen Bove und ein Dutzend Mitstreiter am Morgen in der nordfranzösischen Stadt in das Büro der Sozialistischen Partei ein, wo sie eine Sau und zehn Ferkel aussetzten. Von den heranrückenden Polizisten ließen sie sich ohne Gegenwehr festnehmen und auf die Wache bringen. Sie sollten am Nachmittag wieder freigelassen werden. Mit ihrer Protestaktion wollten sich die militanten Bauern für "eine gerechtere Verteilung" der Agrar-Subventionen einsetzen. Von der Linksregierung des sozialistischen Premierministers Lionel Jospin verlangten sie vor allem für die kleinen Bauern mehr Beihilfen. Der 47-jährige Bove ist in Frankreich mittlerweile zu einer Symbolfigur für den Kampf gegen die Globalisierung geworden. Der Chef des linken Bauernverbandes "Confederation paysanne" geriet bereits mehrfach mit Polizei und Justiz in Konflikt. Wegen seiner Attacke auf eine McDonald's-Baustelle in Südfrankreich war er im September zu drei Monaten Haft verurteilt worden. (APA)