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Foto: Reuters/Foeger
Wien - Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) hat scharfe Kritik an Äußerungen des Präsidenten der Österreichisch-Arabischen Gesellschaft (GÖAB), Ex-Innenminister Karl Blecha, geübt, über welche das Nachrichtenmagazin "Format" in seiner neuesten Ausgabe berichtete. Der SPÖ-Seniorenchef habe auf einer Palästina-Solidaritätsversammlung ein "einseitiges, ideologisches, von tiefem Israelhass zeugendes Zerrbild" der Lage im Nahen Osten gezeichnet, heißt es am Dienstag in einer Presseaussendung von IKG-Präsident Ariel Muzicant und IKG-Generalsekretär Avshalom Hodik. "Blecha hat seine Lektion nicht gelernt" Blecha schöpfe in seiner Stellungnahme zum Nahostgeschehen "aus dem Fundus der Feindschaft und des Hasses. Er setzt Zionisten mit Rassisten gleich, bezeichnet Israel als Muster eines Unrechtsstaates, spricht davon, dass Wortbrüche eine 'zionistische Tradition' haben und fordert internationale Sanktionen gegen Israel, all das in einer Diktion, wie sie gemäßigte Palästinenser schon längst abgelegt haben. Wenn wir Juden von Blechas Entgleisungen lesen, die Augen schließen und uns sechzig Jahre zurückerinnern, so schrillen uns ähnliche Töne im Ohr: von Juden als Rassisten, als Lügner und Wortbrüchige, als Feinde des Volkes gröhlen da die verblendeten Massen, und von entsprechenden Maßnahmen ist da die Rede, die gegen sie getroffen werden müssten... Nein, Blecha hat seine Lektion aus der Geschichte wahrlich nicht gelernt!", heißt es in der IKG-Aussendung. Laut "Format" bezeichnete Blecha den israelischen Oppositionschef Ariel Sharon als "Schlächter von Beirut", den palästinensischen Volksaufstand Intifada aber als "großartige Reaktion eines Volkes". "Die Zionisten, die in ganz Palästina einen exklusiven Judenstaat errichten wollen, sind durch ihre Reaktion entlarvt worden als das, was sie sind, nämlich als Rassisten, und ihr Staat wurde zum Muster eines Unrechtsstaates der Rassendiskriminierung", zitiert das Magazin der ehemaligen Innenminister und stellvertretenden SPÖ-Vorsitzenden. (APA)