Wien - Nach einem Verhandlungsgespräch mit der ÖVP Dienstag Nachmittag ist der Wiener Finanzstadtrat Sepp Rieder optimistisch, dass der Öffentliche Personennahverkehrs- und Finanzierungsvertrag (ÖPNV) doch noch zustande kommt. Die ÖVP habe einige Änderungsvorschläge gemacht, denen die SPÖ in den meisten Punkten zustimmen könne. Am Grundgedanken des Vertrages, das integrierte öffentliche Nahverkehrskonzept in Wien zu schützen, würden diese Änderungen nichts ändern, so Rieder. Es sei in den meisten der von der ÖVP vorgeschlagenen Punkte "eine Lösung gefunden worden, die im Gesamtergebnis dazu führen sollte, dass die ÖVP zustimmt", ist Rieders Einschätzung. Es sollte, meinte er, "auch in Vorwahlzeiten noch möglich sein, Sachlösungen zu erzielen". Die SPÖ sei jedenfalls bereit, der ÖVP entgegen zu kommen, "im Interesse der Sache". Nötig wäre eine Einigung bis zum 22. Jänner: Dann tagt der Wiener Stadtsenat, am 24. der Gemeinderat. Bei dem Wiener Nahverkehrsvertrag geht es um die Umsetzung der geplanten EU-Verordnung zur Liberalisierung des Personennahverkehrs. Mit einem solchen Vertrag würden die Voraussetzungen geschaffen, während einer Übergangszeit von bis zu sechs Jahren die gegenwärtigen Strukturen weiterzuentwickeln. "Das Unternehmen Wiener Linien muss weiter entwickelt und damit sichergestellt werden, dass es in Wien ein integriertes Nahverkehrskonzept aus einem Guss gibt", so Rieder. ÖVP kann sich Zustimmung vorstellen SPÖ und ÖVP seien sich über die Zielsetzungen eines Wiener Nahverkehrsvertrages einig geworden. Die ÖVP könne einem solchen zustimmen, wenn diese Ziele konkretisiert werden, sagte die Wiener ÖVP-Gemeinderätin Herlinde Rothauer Dienstag Abend gegenüber der APA. Diese Ziele sind: Erhaltung der integrierten Verkehrsdienste, Steigerung der Attraktivität für dne Fahrgast und Steigerung der Effizienz des Betriebes. Im bisher vorliegenden Entwurf für den Nahverkehrsvertrag seien diese Ziele eher unverbindlich gestanden. Die ÖVP fordert nun, dass "das konkret festgemacht wird". Die Bereitschaft dazu habe sie bei der SPÖ in der heutigen Verhandlung durchaus erkennen können, so Rothauer. Für die ÖVP gehe es "in erster Linie darum, dass der Fahrgast im Mittelpunkt der Bemühungen steht". (APA)