Der deutsche Telefonkonzern Mobilcom rechnet damit, dass spätestens im Jahr 2010 das aktuelle Mobilfunknetz nach dem GSM-Standard abgeschaltet wird, weil die neue UMTS-Technik sich durchsetzt. "GSM wird verschwinden, wie das C-Netz (entspricht dem österreichischem D-Netz, Anm.) verschwunden ist", sagte Firmenchef Gerhard Schmid am Mittwoch in Büdelsdorf bei Rendsburg, als er das erste funktionierende UMTS-Sendenetz seines Unternehmens der Öffentlichkeit vorstellte. Schmid erwartet, dass spätestens in den Jahren 2008 bis 2010 rechnerisch jeder Deutsche ein Handy hat, viele sogar zwei oder drei. Zurzeit besitzen etwa 40 Millionen der rund 80 Millionen Deutschen ein Handy. Der Vorstandschef von Mobilcom geht davon aus, dass der neue Standard UMTS das alte GSM wegen der technischen Überlegenheit überrollen wird. Schon heute stoße das GSM-Netz an seine Grenzen, sagte Schmid. Zusammen mit dem schwedischen Netzausrüster Ericsson hat Mobilcom ein kleines UMTS-Netz um den Firmensitz herum aufgebaut. Schmid bekräftigte, Mobilcom wolle Mitte 2002 als erster deutscher Anbieter sein UMTS-Netz in Betrieb nehmen. In einer öffentlichen Vorführung der ersten Mobilcom-UMTS-Zelle wurden schnelle Übertragungen von Bildern, Sprache und Videos gezeigt. Die Übertragungsgeschwindigkeit war schneller als bei zahlreichen Festnetz-Anschlüssen für das Internet. Mobilcom hatte für rund 16 Milliarden Mark eine deutsche UMTS-Lizenz erworben und Ericsson als Netzausrüster gewonnen. (APA/AP)