Berlin - Der Ost-Berliner Architekt Helmut Stingl, der zu DDR-Zeiten Hochhaus-Viertel wie Marzahn mitkonzipierte, ist, wie erst jetzt bekannt wurde, 72-jährig im Dezember verstorben. In den 60er und 70er Jahren entwarf er die Hochhäuser auf der Fischerinsel in der historischen Mitte Berlins, für die die alte Bebauung weichen musste. Er errichtete die große Plattenbausiedlung am Tierpark sowie das Allende-Viertel in Köpenick. Später war er am Bau von Berlin-Marzahn als größtem Neubauviertel der DDR und am Bau des Wohngebietes Ernst-Thälmann-Park beteiligt. Um eines der vielbeachteten Projekte Stingls, das so genannte Ahornblatt auf der Fischerinsel, hatte es im vergangenen Jahr Streit gegeben. Obwohl der weit über Berlin hinaus bekannte Betonschalenbau in Form eines Ahornblattes denkmalgeschützt war, wurde sein Abriss beschlossen. Damit stellte der Senat sicher, dass ein privates Unternehmen in dem Gebiet in Neubauten investierte. Unter anderem die Architektenkammer und eine private Initiative hatten vehement den Erhalt des "Ahornblatts" gefordert, das zu den Weltfestspielen der Jugend 1973 entworfen und gebaut worden war. (APA/dpa)