Brüssel - Als erster Vertreter der jugoslawischen Regierung seit dem Kosovo-Krieg hat Außenminister Goran Svilanovic am Mittwoch das Hauptquartier der NATO in Brüssel besucht. Nach einem Treffen mit NATO-Generalsekretär George Robertson betonte Svilanovic, Jugoslawien und das nordatlantische Militärbündnis seien "keine Feinde mehr". Robertson seinerseits sprach auf einer gemeinsamen Pressekonferenz von einem "wichtigen, in der Tat historischen Tag". Der NATO-Generalsekretär betonte, die Angriffe der Allianz auf Jugoslawien vor knapp zwei Jahren seien nie gegen die Bevölkerung gerichtet gewesen. Der 37-jährige Svilanovic, vor dem Umsturz in Belgrad ein bekannter Oppositioneller, sagte, Frieden und Stabilität hätten für die Regierung in Belgrad absolute Priorität. Streitpunkt Sicherheitszone Ein strittiger Punkt, der in dem Gespräch zwischen Robertson und Svilanovic zur Sprache kam, war die fünf Kilometer breite Sicherheitszone zwischen dem Kosovo und dem übrigen Serbien. In der Zone darf neben den NATO-Truppen nur leicht bewaffnete serbische Polizei operieren. In Folge dessen haben albanische Kämpfer versucht, das Gebiet unter ihre Kontrolle zu bringen. Svilanovic betonte vor der Presse, die Zone sei als Puffer zwischen zwei verfeindeten Armeen eingerichtet worden. Als Ausgangspunkt für eine neue Bewertung des Gebiets könne nun konstatiert werden, dass die NATO und Jugoslawien keine Feinde mehr seien. Robertson sagte, Ziel der NATO sei es, Gewalt einzudämmen und Provokationen zu vermeiden, "die von bestimmten Extremisten in dem Gebiet ausgehen". (APA/AP)