Belgrad/Banjaluka - Die bosnischen Serben halten ihre frühere Präsidentin Biljana Plavsic für unschuldig und erwarten, dass sie vom Haager UN-Kriegsverbrechtribunal von der Anklage wegen Völkermordes und Verbrechens gegen die Menschlichkeit freigesprochen wird. Das sagte der Justizminister der Serbenrepublik, Cedo Vrzina, am Mittwoch nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Tanjug. Mladen Ivanic, designierter Regierungschef der bosnischen Serbenrepublik, bezeichnete die Plavsic-Entscheidung als "tapfer" und sicherte ihr jede Unterstützung seiner Regierung zu. Er verlangte vom Tribunal die Veröffentlichung der geheimen Anklageschriften auch gegen Führer der bosnischen Moslems und Kroaten. Er kritisierte den "Trend" der Anklagebehörde, "ausschließlich" gegen Serben zu ermitteln. Dies führe zu einer Kollektivschuld der Serben und sei "unannehmbar". Krstan Simic, der Verteidiger der Angeklagten, sagte, dass sich Plavsic vor dem Tribunal als "unschuldig" erklären werde, meldete die Nachrichtenagentur Beta. Sie fühle sich in Den Haag gut und sei von ihrer Unschuld überzeugt. (APA/dpa)