Der Streit zwischen dem börsenotierten Softwarehaus Beko Holding AG und dem ebenfalls börsenotierten Internetdienstleister YLine Internet Business Services AG wegen der gescheiterten Fusion scheint beigelegt. Die YLine AG, die bis dato am geplante Aktientausch festgehalten hatte, ist nach heutigen Aussagen ihres Vorstandsvorsitzenden Werner Böhm vom Deal zurückgetreten. Beko-Vorstand Peter Kotauczek hat diesen Rücktritt heute "mit Staunen und Freude vernommen", wie er betonte. Die Beko werde nun die alten strategischen Pläne wieder herausholen und auf den neuesten Stand bringen. Welches der beiden Unternehmen nun die Ausstiegs-Pönale (Break-up-fee) zahlen muss, darüber wird das Handelsgericht Wien entscheiden. Eine außergerichtliche Einigung ist nicht mehr möglich, da beide Unternehmen bereits Klagen eingebracht haben. Die Vorgeschichte: YLine hatte laut Beko am 14. Dezember in einem Schreiben mitgeteilt, dass die im Letter of Intent vom 12. September 2000 beabsichtigte Transaktion gescheitert sei, bei der 76 Prozent der Beko-Aktien durch Aktientausch in den Besitz der YLine hätten kommen sollen. Die Beko-Paketaktionäre hätten für 6,25 Beko-Aktien je eine YLine-Aktie erhalten. YLine-Chef Böhm hatte darauf hin betont, dass YLine den Beko-Vorstand in dem Brief lediglich aufgefordert habe, "gewisse mit Beko nicht abgesprochene Äußerungen in der Öffentlichkeit zu unterlassen", da sonst der Deal scheitern würde. YLine hatte daraufhin weiter an der Fusion festgehalten und Beko am 19. Dezember 2000 geklagt. Nach Prüfung der Sachlage hat sich Beko laut Kotauczek gestern entschlossen, eine Gegenklage beim Handelsgericht einzubringen. (APA)