Wien - Der Reiseveranstalter TUI Austria muss die gestiegenen Flugzeugsprit-Kosten und den hohen Dollarkurs im Vergleich zum Euro jetzt an die Kunden weitergeben: In der kommenden Saison steigen die Preise für die Mittelstreckenziele - vor allem für Badeorte am Mittelmeer - zwischen zwei und fünf Prozent. Destinationen, bei denen die Hotelzimmer in Dollar eingekauft werden müssen - beispielsweise auf den Malediven oder in Ägypten -, werden teilweise noch teurer, sagte TUI-Austria-Geschäftsführerin Margit Ebner am Mittwoch zum S TANDARD bei der Präsentation des Sommerreise-Programms 2001. In der Karibik habe man den Dollar-Effekt abwehren können, da TUI zum größten Teil mit den Riu-Hotels aus dem eigenen Konzern zusammenarbeite und daher in D-Mark fakturieren könne. Die massiv beworbene "Geld-zurück-Garantie" für unzufriedene Kunden bleibt bestehen. Trotz Sparpakets und rückläufiger Konsumquote glaubt Ebner, dass die Österreicher "sich gerade deswegen die Reise als Ausbruch aus dem Alltag leisten werden". Die Reisemanagerin erwartet deswegen ein- bis dreiprozentiges Wachstum der Umsätze und Anzahl der Reisenden in Österreich. Prinzipiell könne davon ausgegangen werden, dass "in Österreich der Reisemarkt seit dem Rekord 1996 in etwa gleich geblieben ist". Bescheidenes Gewinn- und Umsatzplus Das Reisejahr 2000 hat TUI trotz des "schwierigen Millenniums" und dank vieler Spätbucher mit einem einstelligen Gäste- und Umsatzplus sowie einem "deutlich positiven Ergebnis" abgeschlossen. Genaue Zahlen wurden jedoch noch nicht genannt. 2000 habe es erstmals keine Probleme mit Unruhen und Kriegen in den Zielgebieten gegeben, erläuterte Ebner. Der Gewinner der Sommersaison 2000 war bei der TUI die Türkei, deutliche Umsatzzuwächse wurden auch in Ägypten, Zypern (plus 30 Prozent) und Griechenland verbucht. Spanien war hingegen - Teneriffa und Lanzarote ausgenommen - leicht rückläufig. Als Gründe für das kleine Minus nennt Ebner unter anderem die "Negativdiskussionen über die Auswirkungen des Tourismus", etwa auf den Balearen-Inseln Mallorca oder Ibiza. Das wichtigste Reiseland für den Sommer 2001 werde für die TUI Griechenland sein, als neue Zielflughäfen kommen Athen sowie die Region Paphos dazu. Im Sommer 2001 bietet die TUI Austria über 150 wöchentliche Flüge zu knapp 50 Destinationen. Von den 650 angebotenen Hotels gehören 200 der TUI Group. Dazu zählen die Marken Grecotel, Robinson, Iberotel, Riu und Grupotel. Die 15 Grecotels in den Klassen Vier und Fünf-Sterne gehören je zur Hälfte der TUI und einer kretischen Familie. Sie setzten im Vorjahr mit 1,5 Mio. Nächtigungen 1,10 Mrd. S (79,9 Mio. EURO) um. Heuer soll der Umsatz durch zwei neue Hotelanlagen auf 1,14 Mrd. S steigen. Bis 2003 sollen weitere Hotelanlagen am Westpeloponnes, in Korfu und Kos dazukommen. Einkauf mit GTT

Erste Synergien schöpft TUI auch aus der Kooperation mit der neuen Konzernschwester, der Gulet Touropa Touristik. TUI hat im vergangenen Jahr 75 Prozent der GTT übernommen und ist seitdem für den europaweiten Vertrieb der GTT-Magic-Life-Produkte verantwortlich. Sowohl der Flugeinkauf wie auch der Hoteleinkauf liefen in enger Zusammenarbeit. (szem/APA/DER STANDARD, Printausgabe 11.1.2000)