Istanbul - Eineinhalb Wochen nach dem Untergang eines Frachters mit Flüchtlingen an Bord vor der türkischen Küste sind am Mittwoch erneut 29 illegale Einwanderer vor dem Badeort Bodrum aufgegriffen worden. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu meldete, sprang der Kapitän des Bootes über Bord, als er die Küstenwache kommen sah. An Bord des fünf Meter langen Bootes, das eine Panne hatte, befanden sich laut Anadolu 19 Iraker, fünf Palästinenser, vier Iraner und ein Türke, unter ihnen sechs Kinder. Jeder Flüchtling habe umgerechnet zirka 15.000 Schilling für die Fahrt in Richtung der griechischen Insel Kos bezahlt. Die Flüchtlinge seien zunächst in Polizeigewahrsam genommen worden. Am Neujahrstag war vor der Küste des türkischen Badeortes Kemer ein Frachter unter georgischer Flagge gesunken. An Bord befanden sich rund 70 Flüchtlinge aus Südostasien, von denen 33 gerettet wurden. Nach Angaben der Polizei konnten bis Mittwoch die sterblichen Überreste von zwanzig Unglücksopfern geborgen werden. Die Türkei liegt auf der Haupteinwanderungsroute asiatischer und afrikanischer Flüchtlinge nach Westeuropa. Jedes Jahr greift die türkische Polizei mehrere tausend illegale Einwanderer auf. (APA)