Washington - Die USA fordern ein zuverlässiges und schnell wirksames Kontrollsystem für die so genannten Blutdiamanten, mit denen Rebellen in Afrika ihre Kriege finanzieren. Sicherheitsberater Samuel Berger sagte am Mittwoch auf einer Expertentagung im Weißen Haus, es gehe nicht um ein perfektes System, "aber eines, das die Kosten des Handels mit Konflikt-Diamanten erheblich erhöht". Finanzierung der Aufstände mit illegalem Diamantenhandel Der illegale Diamantenhandel bringt nach Schätzungen der Industrie jährlich zwischen 300 und 750 Millionen Dollar. Rebellen aus afrikanischen Bürgerkriegsländern wie Angola, Sierra Leone und der Demokratischen Republik Kongo finanzieren nach Angaben Bergers mit dem Verkauf der "Blutdiamanten" ihre Aufstände. Der Weltsicherheitsrat hatte mit einer Resolution den Handel mit Diamanten aus Sierra Leone verboten, die nicht von der dortigen Regierung zertifiziert sind. Belgien hat Kontrollsystem eingeführt Belgien, über dessen Diamantenhandel weltweit 80 Prozent der kostbaren Rohedelsteine laufen, hatte im vergangenen Jahr ein neues Kontrollsystem eingeführt. Bisher wird der Handel mit Diamanten aus Sierra Leone und Angola kontrolliert. An eine Ausweitung ist nach Berichten belgischer Medien gedacht, wenn sich das System als erfolgreich erweist. Dabei werden die für den Export vorgesehenen Edelsteine versiegelt und mit einem fälschungssicheren Herkunftszertifikat versehen. Die Diamanten werden im Ursprungsland fotografiert und in Antwerpen bei ihrer Ankunft digital abgeglichen. In Antwerpen wurden 1999 für mehr als 23 Milliarden Dollar (24,4 Mrd. Euro/336 Mrd. S) Diamanten umgesetzt. (APA/dpa)