Wien - Die Wirtschaftskammer Österreich plädiert für einen raschen Ausbau von zweijährigen Kollegs an berufsbildenden höheren Schulen (BHS) im Bereich Informationstechnologien (IT). Das wäre auch eine sinnvolle Maßnahme zur mittelfristigen Linderung des Fachkräfteproblems im IT-Sektor. Dafür spreche nicht nur die Kürze und Zielgerichtetheit der Ausbildung, sondern auch die Freiheit von Studiengebühren, da es sich um Angebote aus dem Schulbereich handle, heißt es am Donnerstag in einer Aussendung der Wirtschaftskammer. Die BHS würden dafür mehr Mittel benötigen, sie würden aber auch wesentlich mehr Flexibilität und Autonomie brauchen, etwa bei Anstellungsverträgen für Lehrer. Das Lehrerproblem dieser Sparten, in denen extremer Fachlehrermangel herrsche, müsse ebenfalls rasch in Angriff genommen werden. "Die bisherige Politik, Lehrerbeschäftigung 'über den Kamm zu scheren' und nicht die Besonderheiten des technischen Schulwesens mit seinem eklatanten Fachlehrermangel durch Sonderbestimmungen zu berücksichtigen, hat Schiffbruch erlitten und trägt nicht zuletzt zur derzeitigen Ausbildungsmisere bei", heißt es in der Aussendung. Die Wirtschaft habe immer die Kollegs an BHS als eine sinnvolle Ergänzung und Alternative zum Fachhochschul-Studienangebot betrachtet: schon durch die unterschiedliche Dauer und Ausbildungsziele biete sich ein Dualismus beider Ausbildungsformen an. (APA)