Hamburg - Alberto Vilar (60), amerikanischer Milliardär und Opernfan, beklagte sich gegenüber der Freitag- Ausgabe der Financial Times Deutschland , dass es zwar stets viel Anerkennung für die Sänger gebe, "nicht aber für die Mäzene". "Es gibt kein Programmheft ohne Fotos von Sängern und Fotos vom Intendanten, vom Dirigenten und vom Regisseur. Aber der Kerl, der den Scheck unterzeichnet hat, bleibt immer anonym". Er habe im Londoner Covent Garden 'La Traviata' gesehen und in der von ihm finanzierten Floral Hall gegessen, erzählte Vilar. "Was meinen Sie, wie viele Leute wußten, wer ich war? Ein Dutzend vielleicht?", klagte der Investmentbanker, der als der spendabelste Mäzen der internationalen Opernszene gilt. Er finde es "einfach seltsam, in einem Opernhaus herum zu wandern, in dem einen niemand kennt." Kleiner persönlicher Lichtblick für Eitelkeiten scheint Salzburg zu sein: Hier wurde dem Investmentbanker und Sohn eines kubanischen Zuckerplantagenbesitzers, der innerhalb von zehn Jahren 400 Millionen Mark in internationale Konzerthäuser investierte, stets ausgiebige Präsenz in den Festspiel-Programmheften zuteil. (APA/dpa)