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Foto:Ulrich Perrey/APA
Bonn/Berlin - Wegen der BSE-Krise ist der Pro-Kopf-Verbrauch bei Rindfleisch im vergangenen Jahr auf zehn Kilogramm und damit auf den tiefsten Wert seit der Wiedervereinigung gesunken. Insgesamt seien in Deutschland schätzungsweise 1,2 Mill. Tonnen Rindfleisch verzehrt worden, teilte die Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle in Bonn mit. Dies seien 50.000 Tonnen weniger als noch 1999. Rinderwahnsinn Grund für den drastischen Rückgang ist den Angaben zufolge allein der Rinderwahnsinn. Der 24. November habe mit dem ersten BSE-Fall in Deutschland eine "einschneidende Zäsur" gebracht, erklärte die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft in Berlin. Es könne durchaus von einem "schwarzen Freitag" für die Agrarwirtschaft gesprochen werden. Nach Angaben der CMA hatten die Deutschen von Jänner bis Mitte November 2000 deutlich mehr Rindfleisch gegessen als in den Vorjahren. Die Agrarwirtschaft ging deshalb von einem deutlichen Plus aus. Stattdessen muss wegen BSE nun in der Jahresbilanz ein deutliches Minus hingenommen werden. Den Absatzeinbruch zum Jahresende konnten auch groß angelegte Werbekampagnen der CMA nicht verhindern. Werbung Unter anderem schaltete die Marketinggesellschaft großflächig Anzeigen und Werbespots in der Presse und Rundfunk. Zudem sei zusammen mit dem Deutschen Bauernverband ein "Call-Center" für telefonische Verbraucheranfragen eingerichtet worden, sagte Aufsichtsratschef Wendelin Ruf in Berlin. Am 18. Jänner solle der CMA-Aufsichtsrat über bessere Qualitätskontrolle und neue Kriterien für das bekannte CMA-Prüfsiegel beraten. Trotz des Einbruches beim Rindfleischkonsum sah Ruf auch positive Auswirkungen der BSE-Krise. Krisen könnten schließlich grundsätzlich für Verbesserungen genutzt werden. So seien bereits wichtige Entscheidungen zu Gunsten der Verbraucher getroffen worden. Als Beispiele nannte Ruf die flächendeckenden BSE-Schnelltests und das Tiermehlverbot. (APA)