Technik
Vielleicht sind den Aliens Radiowellen einfach zu altmodisch
Astronom Charles Lineweaver sieht darin die Ursache für unsere gescheiterten Kontaktversuche und das "große Schweigen im Weltraum".
London - Unter den Planeten des Universums ist die Erde nach Forscherberechnungen ein eher junger Planet. Intelligente
Lebewesen auf Planeten anderer Sonnensysteme könnten daher bereits so hoch entwickelt sein, dass sie in den Menschen kaum mehr als
Bakterien sähen und daher nicht mit ihnen in Verbindung träten. Diese Ansicht vertritt der Astronom Charles Lineweaver von der Universität
Sydney in seinem Beitrag der neuesten Ausgabe des britischen Magazins "New Scientist"
.
Für intelligente Lebewesen anderer Planeten seien Radiowellen möglicherweise ein lange veraltetes Medium, über das sie nicht mehr
kommunizieren. Daher könne man auch keine Radiowellen von ihnen empfangen, wie es seit langem von Experten versucht wird.
Lineweaver schließt aus eigenen Berechnungen zur Entstehung der Himmelskörper, dass Planeten anderer Sonnensysteme im Mittel 1,8
Milliarden Jahre älter sind als die Erde. Ihr Durchschnittsalter betrage rund 6,4 Milliarden Jahre; das Alter der Erde wird dagegen auf 4,6
Milliarden Jahre geschätzt.
"Natürlich könnte das eine Erklärung für das "große Schweigen" im Weltraum sein", sagt Paul Schuch, Direktor des SETI-Programms in New
Jersey, das nach außerirdischen Lebewesen sucht. "Nach meiner Ansicht beruht unsere Erfolglosigkeit jedoch eher darauf, dass wir bezogen
auf die kosmische Uhr gerade erst gestern mit der Suche begonnen haben. Solche Dinge brauchen ihre Zeit."(APA/dpa)