Technik
USA wollen Exportlimit für Großrechner aufheben
Kontrollen sind ohnehin unwirksam
Washington - Wie das US-Internetmagazin
SecurityFocus
berichtet, will die Regierung
der USA die Beschränkung beim Export von Hardware wegen
Sicherheitsbedenken weiter lockern. Vorausgesetzt der Zustimmung des
Kongress können Hersteller von Großrechnern ihre Geräte in fast alle
Staaten der Welt exportieren, ohne vorher eine Erlaubnis des
Handelsministeriums einholen zu müssen. Der Entschluss wurde von der
US-Computerindustrie begrüßt, die sich damit einen Verbesserung ihrer
Wettbewerbssituation erhofft.
Nach Ansicht des Weißen Hauses sind die Exportbeschränkungen bei
Hardware nicht länger wirkungsvoll, da einfachere Großrechner schon durch
ein Netzwerk von 50 Pentium III-PCs ersetzt werden könnten. Die leichte
Verfügbarkeit von Cluster-Lösungen sei "die größte Herausforderung für
eine wirkungsvollen Kontrolle der Verbreitung von Hardware", heißt es in
der Erklärung des Weißen Hauses. Weitere Entscheidungen bezüglich des
Exports von Hardware will die scheidende Clinton-Regierung aber ihren
Nachfolgern überlassen.
Mit den neuen Regeln können Supercomputer nicht nur nach Europa,
Kanada, Mexiko und Japan, sondern auch nach Südamerika, Südost-Asien,
Südkorea und Südafrika exportiert werden. Einschränkungen bestehen
weiterhin für Indien, Pakistan oder die Staaten der ehemaligen
Sowjetunion, allerdings werden die Beschränkungen dort erst wirksam für
Systeme mit einer Leistung von 85.000 Mio. theoretischer Operationen in
der Sekunde (MTOPS). Das alte Limit betrug 25.000 MTOPS. Sieben
Staaten, darunter der Irak und Kuba, sind allerdings weiterhin vollkommen
gesperrt. (pte)