Beirut - Der libanesische Ministerpräsident Rafik Hariri hat Israel gewarnt, dass es für einen Wahlsieg des rechtsgerichteten Likud-Chefs Ariel Sharon bei den bevorstehenden Premier-Wahlen einen "hohen Preis" werde zahlen müssen. Hariri, der am Vortag in Damaskus mit Syriens Staatschef Bashar al Assad konferiert hatte, äußerte sich am Freitag bei der Wiedereröffnung des Kraftwerks Al Jamhour unweit von Beirut, das durch israelische Bombenangriffe zerstört worden war. Wenn "der Täter von Sabra und Shatila" in Israel an die Macht kommen sollte, müsse sich die "arabische Einheit" bewähren, sagte der libanesische Premier. Sharon, der mit seinem spektakulären Besuch auf dem Jerusalemer Tempelberg Ende September die anhaltenden blutigen Unruhen provoziert hatte, gilt in den arabischen Staaten als Kriegsverbrecher, seitdem er 1982 als Verteidigungsminister die Libanon-Invasion geleitet hatte. Wegen der vom Obersten Gerichtshof Israels festgestellten Mitverantwortung der israelischen Armee bei den Massakern in den Beiruter Palästinenser-Flüchtlingslagern Sabra und Shatila mit bis zu 1500 Toten hatte Sharon 1983 vom Amt des Verteidigungsministers zurücktreten müssen. (APA/Reuters)