Wien - Nach dem schweren Verkehrsunfall, bei dem am Mittwoch auf der A 23 zwei Polizisten ums Leben kamen, hat eine breit angelegte Diskussion über mögliche Maßnahmen gegen Drogen am Steuer eingesetzt. ÖVP-Verkehrssprecher Helmut Kukacka sprach sich für ein generelles Verbot von Drogen im Straßenverkehr aus, der ÖAMTC verlangt gezielte Maßnahmen gegen Suchtgift am Steuer. Während für Wiens FPÖ-Chef Hilmar Kabas die Causa "ein enormes Struktur- und Kontrollversagen" offensichtlich macht, werfen die Grünen Verkehrsministerin Monika Forstinger (F) Populismus vor. ÖVP will jegliche Einnahme von Rauschgift und Drogen im Straßenverkehr verbieten Der ÖVP-Verkehrssprecher hält es für politisch konsequent und sinnvoll, jegliche Einnahme von Rauschgift und Drogen im Straßenverkehr zu verbieten. Zur Feststellung der Fahrbeeinträchtigung solle deshalb in Österreich ein Drogenvortest eingeführt werden. Bei positivem Test und Bestätigung durch eine klinische Untersuchung mit Blutabnahme müsse die zuständige Behörde daraufhin ein Strafverfahren beziehungsweise ein Verwaltungsverfahren laut Führerscheingesetz und StVO durchführen. Die Koalition will nun einen diesbezüglichen gemeinsamen Antrag einbringen, er hoffe auch auf die Zustimmung der SPÖ, so Kukacka. Härtere Maßnahmen und effizientere Kontrollmöglichkeiten Härtere Maßnahmen und effizientere Kontrollmöglichkeiten im Kampf gegen Drogen am Steuer verlangt auch der ÖAMTC: Erhebungen zeigten, dass bei Planquadraten jedem zwanzigsten Lenker Drogenkonsum nachgewiesen werden kann, so der Autofahrerklub Freitag, in einer Aussendung. Gefordert wird neben neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen eine bessere technische und personelle Ausstattung sowie gezielte Schulungsmaßnahmen, die den Exekutivbeamten ermöglichen sollen, Drogenkonsum am Steuer an Ort und Stelle mit einem Schnelltestgerät feststellen zu können. Auch die Entwicklung eines 'Drogomaten' als Ergänzung zum bewährten Alkomaten müsse forciert werden, so der ÖAMTC. Populismus statt seriöse Verkehrssicherheit Die sofortige Einsetzung einer Untersuchungskommission und den Rücktritt des Wiener Polizeipräsidenten Peter Stiedl fordert der Wiener FPÖ-Chef Hilmar Kabas. Faktum sei, dass diese Causa ein enormes Struktur- und Kontrollversagen offensichtlich mache. Kritik an Verkehrsministerin Monika Forstinger (F) kommt unterdessen von den Grünen: Forstinger setze nach dem grauenhaften Verkehrsunfall auf Populismus, statt sich seriös mit Verkehrssicherheit auseinanderzusetzen, so Verkehrssprecherin Eva Lichtenberger. Die Ministerin habe entsprechend der freiheitlichen Ideologie auf die 0,6 Promille Alkohol beim Unfallslenker 'vergessen' und sich nur mit der Drogenfrage abgegeben. (APA)