Wien - "Für mich ist der Vorschlag nicht zufriedenstellend", kommentiert Robert Hartlauer, Chef der gleichnamigen Elektro- und Fotohandelskette mit Sitz in Steyr in Oberösterreich, die geplante Liberalisierung und Ausdehnung der Öffnungszeiten im Handel. Ohne eine Flexibilisierung der Arbeitszeit sei das für ein Personal intensives Unternehmen wie Hartlauer nicht sinnvoll. "Ich zahle ab 18.30 Uhr Zuschläge, und damit ist es nicht möglich, länger offen zu halten", so Hartlauer, dessen Vater einer der Vorkämpfer für offene Geschäfte am 8. Dezember (Marienfeiertag) war. Keine Vorteile Weder die Freigabe der Öffnungszeiten während der Woche noch die Ausdehnung der maximalen Wochenöffnungszeit von derzeit 66 auf 72 Stunden bringt laut Hartlauer Vorteile. Er habe im Schnitt auch jetzt nur 63,4 Stunden pro Woche und nicht 66 Stunden geöffnet. "Das was jetzt diskutiert wird, bringt mir nichts, weil ich von meinen Mitarbeitern abhängig bin", kritisiert Hartlauer, der derzeit 1.280 Beschäftigte hat. Nur wenn - etwa wie in der Gastronomie - bis 22 Uhr keine Zuschläge zu zahlen seine, könne er sich vorstellen, beispielsweise in Tourismusregionen im Sommer am Nachmittag länger zu schließen und dafür am Abend offen zu halten. "Diese Flexibilität gehört erlaubt", so der junge Foto-Löwe zur APA. Gleichzeitig müsse man sich neue Maßnahmen zum besseren Schutz der Handelsangestellten überlegen. (APA)