Sofia Coppola, als Tochter von Ford Coppola 1970 in New York City geboren, während dieser gerade „Der Pate" drehte, bekam bereits mit acht Monaten ihre erste Rolle. Vater Francis Ford Coppola gab ihr die "Rolle" des Babys (ein Junge!) in der Taufszene des "Paten". Im Alter von 13 Jahren gab sie dann ihr ernsteres Kinodebüt mit „Peggy Sue Got Married", wo sie die jüngste Schwester spielte. Damals war sie - wie sie selbst sagt - unsympathisch, voller Akne und mit Zahnspange. Mit 18, während sie an der Cal Arts studierte, schrieb sie gemeinsam mit ihrem Vater dessen Episode "Life Without Zoe" ("Leben ohne Zoe") von New York Stories ("New Yorker Geschichten", 1989) wofür sie auch die Kostüme entwarf. Als Kostümbildnerin war Sofia Coppola auch bei Lucas Reiners Kultfilm Spirit of '76 (1990) tätig. Bis heute versucht sie sich immer wieder als Modedesignerin und Fotografin: Ihre Fotos erschienen u.a. in Interview, der französischen Vogue. In The Godfather Part III ("Der Pate 3", 1990) hat ihr Vater Coppola die wie sie sagt "größte Rolle" angeboten. Da habe sie gemerkt, dass ihr das Schauspielern nicht liege. Trotzdem war Sofia weiter in Filmen zu sehen zb: in Jefery Levys Inside Monkey Zetterland ("Der ganz normale Wahnsinn", 1992) und zuletzt, als Sache, in George Lucas Weltraumsaga Star Wars: Episode I: The Phantom Menace ("Star Wars: Episode I: Die dunkle Bedrohung", 1999). Auch in Madonnas Videoclip "Deeper and Deeper", oder in "Electrobank" von den Chemical Brothers, war sie zu sehen. Als Regisseurin versuchte sie sich erstmals mit dem Kurzfilm Lick the Star (1998). Ein Film über eine Clique verschwörerischer Schulmädchen ging. Den Roman „Virgin Suicides" von Jeffrey Eugenides entdeckte Sofia bereits vor fünf Jahren. Sie war begeistert von der Geschichte der Schwestern, die von ihrer übermächtigen Mutter in den Selbstmord getrieben werden. War fasziniert von dem beschriebenen Gefängnis, aus dem es für die Einzelne kein Entkommen gibt. Vom Gespinst aus Erwartungen und Hoffnungen. Zwei Jahre brauchte sie für das Drehbuch, dass sie dann den Inhabern der Autorenrechte anbot. "Du spinnst," meinte der Vater. "Die Rechte sind sicher schon vergeben." - Doch Sofia bekam die Zusage, und der Vater, der das Drehbuch gut fand, produzierte es. Nach einer Dreh-Woche besuchte sie der Vater auf dem Set. "Du musst das ,Action!' lauter rufen", riet er ihr zu. Die Mutter nahm alles mit der Videokamera auf. "Es war schon schwer, nicht verlegen zu sein," erinnert sich Sofia. Aber die Crew hat sich doch daran gewöhnt, dass die Tochter, und nicht der Vater den Film machte. Holte sich die französchische Pop-Gruppe Air für den Soundtrack. "Wenn ich Air auflege, konnten meine Gedanken frei fließen. Da begriff ich, dass dieser ätherische Sound sehr gut zu dem Film passen würde." Mit dem Film hat Sofia Coppolas Zukunft begonnen; sie hat sich den Respekt ihrer Familie verdient, die sich immer mehr zu einem "Film-Clan" auswächst. Im Sommer 1999 heiratete sie ihren Freund Spike Jonze, Regisseur des Films "Being John Malkovich". Nicolas Cage und Jason Schwartzman (Rushmore) sind ihre Cousins. (pd)